Gertrudis van Oosten, B. (8)

Gertrudis van Oosten, B. (8)

8B. Gertrudis van Oosten, V. (6. Jan.) Diese sel. Jungfrau starb im Jahr 1358 im Beguinenkloster zu Delft (Delphi) in Holland im Rufe der Heiligkeit. Sie stammte von armen Eltern aus dem Dorfe Voorburg zwischen Haag und Delft. Frühzeitig mußte sie in die Welt hinaus, um sich als Dienstmagd fortzubringen, fühlte aber von jeher einen Drang nach innerlichem zurückgezogenen Leben, der sich anfänglich darin zu erkennen gab, daß sie ihre freien Stunden nicht wie Andere den Unterhaltungen, sondern dem Dienste der Kranken widmete. Von ihrem Verlobten zurückgesetzt, bat sie im Beguinenkloster zu Delft um Aufnahme, die sie erhielt. Die Lebensbeschreibung erzählt weiter, sie habe durch Betteln ihren Unterhalt gefristet; man darf jedoch annehmen, daß dieß nur dann geschah, wenn ihr Verdienst aus Handarbeit, welcher die Beguinen obliegen mußten, nicht zureichte. Bei dieser Gelegenheit war sie auch Andern ihres Geschlechtes eine Lehrerin in der heil. Liebe Gottes und in der Verachtung irdischer Freuden. In ihren Meditationen beobachtete sie den Gang der kirchlichen Festzeiten und soll im J. 1340 mit der Stigmatisation begnadigt worden seyn. Als sie hierauf durch zahlreiche Besuche sich belästigt fühlte und befürchtete, sich durch Wohlgefallen über sich selbst zu versündigen und weiterer Gnaden verlurftig zu werden, wurde ihr auf ihr Gebet die Gnade zu Theil, daß das Fließen des Blutes aus den Wunden, das bisher täglich eingetreten war, aufhörte, und nur die Narben zurückblieben. Sie hieß »van Oosten« wegen ihres von ihr selbst verfaßten Lieblingsliedes, das sie öfter sang, und welches mit den Worten beginnt: »Het daghet in den Oosten« (es taget im Osten). Anderes, namentlich ihre Weissagungen, welche bei den Bollandisten in der am Schlusse citirten Stelle ausführlich angegeben sind, müssen wir übergehen. Von ihren Reliquien schreiben die Bollandisten (April. I. 898) nachträglich, sie seien eine Zeit lang in Lissabon gewesen, aber später (ib. pag. 73. 74) von frommen Verehrern nach Antwerpen gebracht worden. (I. 348 ff.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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