Ignatius de Loyola, S. (6)

Ignatius de Loyola, S. (6)

6S. Ignatius de Loyola, Conf. Soc. Jes. Fund. (31. Juli). Das Leben ihres heil. Ordensstifters (Fundatoris Ordinis Clericorum Regularium Societatis Jesu) wird von den Bollandisten sehr ausführlich behandelt. Zuerst findet sich (Jul. VII. 409–634) ein langer Commentar von dem Bollandisten Johannes Pien (Pinius); dann folgt (634–654) ein kürzeres Leben von dem Jesuiten P. Ludwig Gonzalez (Consalvus), welcher Alles, was er sagt, aus dem Munde des hl. Ignatius selbst gehört haben will, und ein längeres (655–777) von dem P. Petrus Ribadeneira, einem vertrauten Zeitgenossen des hl. Ignatius; am Ende (777–853) sind unter dem Titel »Gloria posthuma« mehrere wichtige Nachträge aus anderen theils schriftlichen, theils gedruckten Documenten beigefügt. Nach dem oben bezeichneten Commentar war der Name des heil. Ordensstifters eigentlich Iñigo, auch Inigo und Ynigo. Wenn aber dort (409. nr. 2–4) entschieden mit Enneco (Eneco) sei, so hat Pinius Unrecht, wie aus einer Bemerkung von Papebroch (Jun. I. 107, im Leben des hl. Eneco) erhellt und von Genelli9 ganz bestimmt behauptet wird, indem er im Texte (S. 5) sagt, daß der Heilige zu Azpeytia in der Stadtpfarrkirche zum hl. Sebastian getauft worden sei und den (damals in Spanien häufig vorkommenden) Namen Eneco erhalten habe, den er dann später selbst mit Ignatius vertauschte und zwar, wie unser Heiliger in einem Briefe an den hl. Franciscus Borgias vom J. 1546 selbst erklärt, aus besonderer Hochachtung und Andacht zum hl. Bischof und Martyrer Ignatius von Antiochia. Der Tag seiner Geburt ist nicht bekannt, wohl aber das Jahr, obgleich auch dieses von Einigen verschieden angegeben wird. Doch ist bestimmt nachgewiesen, daß er im J. 1491 das Licht der Welt erblickt habe und zwar zu Loyola, einem Schlosse bei Azpeytia (Aspelthia), nicht weit von Tolosa in der spanischen (baskischen) Provinz Guipuscoa (Guipuzcoa), welche seit der Eintheilung vom J. 1833 die Provinz San-Sebastian bildet und an der Gränze von Frankreich liegt. Er stammte von einer hochadeligen spanischen Familie, in welcher der Name Lopez öfter vorkommt. Sein Vater war Don Bertrandus (Beltramus) Jañez de Oñaz y Loyola, und seine Mutter Donna Marina Saënz de Licona y Balda. Sie hatten, wie es bei den Boll. ausdrücklich heißt, »fünf Töchter und acht Söhne, von denen unser hl. Ignatius der letzte war.« Doch getraut sich der Bollandist Pinius nicht zu entscheiden, ob dieser Ausdruck den letzten Sohn oder den letzten Sprößling anzeige, so daß er das letztgeborne von allen Kindern gewesen wäre. führte, ist gewiß; doch bemerkt der Bollandist ausdrücklich (412. nr. 19), daß dieses nicht, wie vielseitig angenommen wird, einer vernachläßigten Erziehung zuzuschreiben sei; diese sei vielmehr gut gewesen, wie sie eben in einem reichen, mit vielen Kindern gesegneten Hause damals seyn konnte. Nach Genelli brachte man ihn als Kind zu einer Tante in Castilien, Donna Maria de Guevara, wo er eine fromme Erziehung erhielt. Noch sehr jung kam er als Edelknabe an den Hof des Königs Ferdinand V. (des Katholischen) von Spanien, wo er nach Genelli (S. 7) bis zu seinem 26. Jahre das Hofleben mitmachte, wobei er sich auch, nach damaliger Sitte und Ansicht, dem Dienste einer Dame als ihr Ritter widmete. Ein Verwandter von ihm, Namens Anton Manriquez, Herzog von Najera und Grande von Spanien, welcher in ihm tüchtige Anlagen zum Kriegswesen erkannte, hatte ihn alle militärischen Uebungen erlernen lassen, in denen er bald durch seine Kühnheit und Gewandtheit alle seine Genossen am Hofe übertraf. Auch von den Frauen wurde der schöne ritterliche Jüngling gerne gesehen. Bald drängte es ihn aber, die beengenden Fesseln des Hoflebens abzustreifen, in Kriegsdienste zu treten und sich einenschönern Ruhm zu suchen, als in blutlosen Kampfspielen den Preis zu gewinnen oder von den Damen als der beste Tänzer und Sänger gepriesen zu werden. Ein besonderes Ereigniß führte ihn rasch seiner Bestimmung entgegen. König Ferdinand V. war im J. 1516 gestorben, und sein Enkel Karl I. sein Nachfolger als König von Spanien, im J. 1519 aber als Karl V. deutscher Kaiser geworden. Einer seiner Mitbewerber war König Franz I. von Frankreich gewesen. Dieser wollte nun das Gebiet und den Ruhm seines jugendlichen Nebenbuhlers schmälern, und sein Heer war schon in Navarra eingebrochen. Schon hatten die Brüder des hl. Ignatius in dem neapolitanischen Feldzuge den Ruhm großer Waffenthaten geärntet; nun konnte und wollte er nicht mehr zurückbleiben. Mit raschem Entschluß gesellte er sich zu den Kriegern seines Königs, unter denen er sich bald den Ruhm eines tapfern Kriegers erwarb. Obgleich er alle Eigenschaften für einen Truppenführer hatte, so scheint er doch dem Bollandisten Pinius ein solcher nicht gewesen zu seyn, sondern sich als Freiwilliger dem Heere angeschlossen zu haben. Das Spiel des Krieges führte ihn im J. 1521 nach Pamplona (Pompejopolis), der Hauptstadt von Navarra; die Franzosen rückten an und belagerten die Stadt. Da diese selbst wegen Mangel an Leuten nicht vertheidigt werden konnte, so bewog er nach Genelli (S. 11) den Commandanten der Festung, daß er gegen die Meinung aller übrigen Edelleute beschloß, dieselbe gegen die Franzosen zu vertheidigen. Diese beschossen die Mauer heftig, um sie in Bresche zu legen. Schon war sie an der Stelle, wo der Heilige focht, beinahe eingeschossen, ohne daß er an ein Zurückweichen dachte, als eine feindliche Kugel ihm zwischen die unteren Schenkel flog, den Knochen des rechten Schienbeins zerschmetterte und das linke Bein stark streifte.10 So wurde erdenn vonden Franzosen gefangen genommen, aber – wie bei W.W. (K.-L. V. 548 ff.) nach Ribadeneira, Maffei u. A. weiter erzählt wird – von denselben wegen seines Heldenmuthes auf das Großmüthigste behandelt. Bald nach der ersten Verpflegung wurde er auf sein unweit Pamplona gelegenes Schloß Loyola in die Arme der Seinigen gebracht. Allein Ignatius mußte sich dort einer neuen Operation unterwerfen. Dieselbe verursachte ihm die größten Schmerzen; ein heftiges ueber überfiel ihn, das ihn so sehr schwächte, daß die Aerzte für sein Leben befürchteten, und ihm daher am Vorabende des Festes Peter und Paul die heil. Sterbsacramente gereicht wurden. Doch die göttliche Vorsehung wachte über ihr auserlesenes Werkzeug. Ignatius genas und sah diese Genesung als ein Wunder an, das er der Fürbitte des hl. Petrus zuschrieb, zu dem er von jeher eine zarte Verehrung gehegt und dessen Lob er noch als Soldat in einer Hymne besungen hatte. – Indeß hatte selbst diese unerwartete Genesung seinen Weltsinn noch nicht ganz vernichtet; vielmehr unterzog er sich, um die Schönheit und das Ebenmaaß seiner Gestalt zu retten, einer weitern Operation, die aber doch nicht hindern konnte, daß sein rechter Fuß etwas kürzer blieb als der linke. Bei dieser äußerst schmerzlichen Operation, die er mit größter Standhaftigkeit ertrug, mußte er nun lange Zeit das Bett hüten, obwohl er innerlich völlig gesund war. Den jungen, lebendigen Mann plagte bald die Langweile und er verlangte zu seiner Zerstreuung eine Lectüre. In Ermanglung von Romanen oder Rittergeschichten, die er wünschte, gab man ihm Bücher, welche das Leben Jesu11 und der Heiligen enthielten. Mit eben nicht großem Vergnügen nahm er die Bücher zur Hand und las sie nur der Unterhaltung wegen, fand aber doch Geschmack an ihnen und gewann sie bald so lieb, daß er Tag und Nacht darüber zubrachte. An den Heiligen bewunderte er besonders ihre Liebe zur Einsamkeit und zum Kreuze des Erlösers. Staunend sah er unter den Bewohnern der Wüste Männer von hoher Geburt, mit Bußkleidern bedeckt, von Kasteiungen erschöpft, gleichsam lebendig in Hütten und Höhlen begraben. Innig ergriffen von dem Reize ihrer Tugend und der Macht ihres Beispiels, sprach er dann zu sich selbst: »Diese Männer hatten dieselbe Natur, wie ich; und warum sollte also ich nicht thun können, was sie thun konnten?« So faßte er endlich den Entschluß, ihr erhabenes Beispiel nachzuahmen und Einsiedler zu werden. Allein noch war der Läuterungsproceß in ihm nicht vollendet; seine alte Ruhmsucht und eine geheime Neigung zu einer hohen Dame am castilischen Hofe zerstreuten die noch nicht tief gewurzelten Vorsätze. So getheilt zwischen irdischen und heil. Gedanken, fand er bald, daß sinnliche Bilder stets eine widrige Kälte und Leerheit in ihm erzeugten, dagegen die Betrachtung göttlicher Dinge allzeit mit süßem Frieden ihn erquickte. Immer mächtiger zog es ihn daher zum Kreuze und zur Nachahmung der Heiligen. Jede Nacht stand er auf, um, von Niemand gesehen und gehört als von Gott allein, seine Sünden zu beweinen und sich Christo zu opfern und seiner jungfräulichen Mutter. Als er in einer Nacht betend vor dem Bilde der seligsten Gottesmutter lag und ihrem Kindlein unbedingte Hingabe schwur. soll das Schloß von Loyola so gewaltig in den Grundfesten erbebt haben, daß die Fensterscheiben des Zimmers zerbrachen, und in der Wand eine weite Spalte sich öffnete. In einer andern Nacht zeigte sich dem Heiligen im Traume die heil. Jungfrau mit dem Himmelskinde auf den Armen und strahlend von Lichtglanz. Dieses Gesicht, das mit hohem Entzücken ihn erfüllte, läuterte sein Herz, wischte aus seinem Geiste alle Gebilde der sinnlichen Lust und vollendete so seine Bekehrung. Vergebens wollte ihn sein ältester Bruder Don Martin Garzia in der Welt zurückhalten; nach völliger Genesung bestieg er ein Pferd, angeblich, um bei dem Herzoge von Navarra, der in dem benachbarten Städtchen Navarrete (Navarretum) wohnte, einen Besuch zu machen, schickte aber von da seine Begleitung zurück und ging allein in die berühmte Benedictiner-Abtei Montserrat (Mons serratus) im J. 1522, in welchem, wie bei W.W. (V. 549) bemerkt ist, Luther sein verderbliches Buch gegen das Klosterleben schrieb. Hier legte Ignatius unter heißen Thränen einem frommen Vater, dem ehrwürdigen Priester Johannes Chanones (Xanones), einem Schüler des Abtes Garsias2 de Cisneros, eine vorher schriftlich aufgesetzte Generalbeichte ab, die drei Tage in Anspruch nahm, und weihte sich durch das Gelübde der Keuschheit dem Herrn. Sein Schwert, mit dem er vordem so manche tapfere That vollführt, hing er an dem Altar der seligsten Jungfrau von Montserrat auf. So hatte er dem Herrn geopfert, woran sein Herz bisher vor Allem gehangen, – Waffenruhm und Frauenliebe, und nun war sein Herz frei und völlig Eigenthum des Herrn geworden. Im Dorfe unterhalb des Klosterberges angelangt, kaufte er sich eine Pilgerkleidung, in der Absicht, eine Wallfahrt nach Jerusalem zu unternehmen. Als Büßer gekleidet kam er wieder ins Kloster zurück, wurde von seinem Beichtvater in seinem Vorhaben bestärkt und verließ endlich, aus Furcht erkannt zu werden, Montserrat, von wo er blos mit den Büßungswerkzeugen seines Beichtvaters versehen, getrost weiter zog, bereit, als Bettler sein Brod vor den Thüren guter Menschen zu suchen und das strengste Büßerleben zu führen. Ein armer Mann, dem er seine reiche ritterliche Kleidung geschenkt hatte, ward des Diebstahls verdächtigt, und Ignatius mußte zur Rettung des Gefangenen ein Zeugniß ablegen. Er that es auch, aber ohne seinen Stand und Namen zu nennen. Mit seinem Pilgerstabe in der Hand, die Kürbisflasche an der Seite, das Haupt und einen Fuß entblößt, den andern, der noch an einer Wunde litt, beschuht, kam er in das Spital zu Manresa (Minoressa), einer Stadt, drei Stunden von Montserrat. Der Pilger mit dem edlen Antlitz, dem bloßen Haupte, nur mit einem beschuhten Fuße, der die ganze Woche bei Wasser und Brod fastete, letzteres vor den Thüren mildherziger Menschen bettelte und nur an Sonntagen gekochte Kräuter aß, der alltäglich sieben Stunden in den Kirchen knieend zu Gott flehte, jeden Sonntag das heil. Abendmahl empfing, allen Schimpf mit Engelsgeduld, ja mit einer Art von heil. Freude ertrug, der Tag und Nacht die Kranken des Spitals mit zärtlicher Hingabe pflegte, – dieser Mann mußte ja allgemeines Aufsehen in Manresa erregen. Man forschte weiter, hatte bald jenen Vorfall mit dem beschenkten Bettler erfragt und, daraus auf den Adel und Reichthum des wundersamen Pilgers schließend, den heil. Mann nur noch höher geschätzt. Endlich bezog er, in der Besorgniß, ganz erkannt zu werden, und um der Neugierde und dem Lobe der Menschen zu entgehen, unweit von Manresa eine schwer zu entdeckende Höhle als seine Wohnung. Hier begannen für ihn erst recht die Tage der Prüfung und Läuterung. Eine unsägliche Bitterkeit erfüllte sein Herz, aller Trost wich von ihm, kein Gebet, kein Sacrament, keine Bußübung gab mehr Erquickung, und seine geistige Pein und Verlassenheit wuchs von Stunde zu Stunde. Umsonst suchte er durch das strengste Fasten den Jammer zu erleichtern; er blieb einmal sieben Tage ohne Speise und Trank, und so groß ward seine Geistes- und Leibesnoth, daß man ihn eines Tages halbtodt am Eingange seiner Höhle fand. Da erbarmten sich des Leidenden die Dominicaner von Manresa und nahmen ihn in ihr Haus auf. Allein auch da versank er wieder in düstere Schwermuth. Er glaubte bei jedem Schritte zu sündigen und hätte sich oft beinahe der Verzweiflung hingegeben. Indessen hörte er nicht auf zu beten, überzeugt, daß die Prüfungen in der Hand Gottes ein Mittel zu unserer Heiligung sind. Endlich kehrte der Friede wieder in sein Herz zurück, und wie zum Lohne wurde er mit einer Fülle der köstlichsten Gnaden und Erleuchtungen erquickt und späterhin ein gewandter Führer ängstlicher Seelen. Die geistlichen Uebungen, die Ignatius in jener Höhle hielt, setzte er auch schriftlich auf und hinterließ so jenes Meisterwerk, das Ludwig de Ponte als eine unmittelbare Offenbarung Gottes betrachtet. Es sind diese Uebungen kein wissenschaftliches System, sondern vielmehr eine erprobte Methode, den Menschen von der Sünde abzuwenden und auf den Pfad der Vollkommenheit zu geleiten. Bald nach ihrem Erscheinen bis ihnen im J. 1548 Papst Paul III. die kirchliche Approbation ertheilte und sie als Buch erklärte, in dem der Geist Gottes wehe, und das zur Erbauung und Förderung des innern Lebens sehr nützlich sei.12 – In jener Höhle von Manresa wurde auch vollends jedes Band zerrissen, das ihn wieder an die Welt hätte knüpfen können. Immer höher stieg seine Begeisterung für die Sache Christi, und wie er denn an kriegerische Vorstellungen gewohnt war, so dachte er sich Christum als einen Feldherrn, der gegen die Feinde der Ehre Gottes zu Felde ziehe und die Menschen unter seine Fahne rufe. Daher entstand auch in ihm der Wunsch, eine Schaar von Männern zu bilden, deren Haupt und Anführer Christus, deren Wahlspruch »die größere Ehre Gottes«, deren Ziel und Ende das Heil der Menschen wäre. Wie er selbst den Wahlspruch »Ad majorem Dei gloriam« (A.M.D.G.) immer in seinem Munde führte, so wurde er auch der Wahlspruch der ganzen von ihm gegründeten Gesellschaft. – Nachdem er fast 10 Monate lang in Manresa gewesen, verließ er im Anfange des Jahres 1523 dann unter vielen Beschwerden eine Pilgerreise nach Jerusalem. Zu Fuß, ohne Geld, nur allein auf Gott vertrauend, trat er die Wallfahrt an, schiffte sich in Barcelona nach Italien ein, landete nach fünftägiger Fahrt in Gaëta, ging von da nach Rom, dann nach Padua und Venedig, wo er wieder ein Schiffbestieg, das ihn über Cypern nach Jaffa brachte, und am 4. Sept. 1523 sah er die heilige Stadt. Das Herz wollte ihm brechen vor Leid und Freud', als er den Boden betrat, den der Herr mit seinen Thränen und seinem Blute befeuchtete. Gerne wäre er hier als Missionär geblieben; allein manche Glaubensboten waren schon durch die Türken gefangen genommen worden und mußten dann auf Kosten des Franciscanerklosters in Jerusalem ausgelöst werden, wodurch dieses nothwendig hätte verarmen müssen. Deßwegen erlaubte kraft päpstlicher Vollmacht der Provincial diese Mission Niemandem mehr, und so kehrte auch Ignatius zurück und traf im Januar des J. 1524 in Venedig ein. Von hier begab er sich nach Genua und Barcelona. Entbrannt von heiliger Begierde, sich dem Dienste des Altares zu widmen und an dem Heile der Seelen zu arbeiten, und wohlerkennend, daß ihm hiezu wissenschaftliche Bildung unerläßlich nöthig sei, entschloß er sich, in Barcelona als 33jähriger Mann inmitten der Knaben die Anfangsgründe der lateinischen Sprache zu erlernen. Hieronymus Ardebala war sein Lehrer, und eine tugendreiche Matrone, Namens Donna Elisabeth Roser (nach Andern Isabella Rosel), die ihn schon bei seinem ersten Aufenthalte in Barcelona kennen gelernt hatte, übernahm die Bestreitung der Unterhaltungskosten. In kurzer Zeit machte er die besten Fortschritte, so daß er schon nach zwei Jahren (im J. 1526) die blühende, kurz zuvor von Cardinal Ximenes gegründete Universität zu Alcala de Henares (Complutum) beziehen konnte, um die schönen Wissenschaften und die Philosophie zu studien. Er nahm seine Wohnung in einem Hospitale, wo er nur vom Almosen lebte. Er war sehr arm gekleidet, wie auch die übrigen vier Genossen, die an seinen guten Werken Antheil nahmen. Er erklärte den Kindern den Katechismus und bekehrte durch seine Reden mehrere Sünder. Wie ihm seine außerodentlichen Handlungen viele Bewunderer verschafften, so zogen sie ihm auch manche Feinde zu. So wurde er von Einigen als Zauberer, von Andern als Ketzer und Anhänger der Alumbrados (d.i. der Erleuchteten, einer damals auftauchenden Secte von Schwärmern) vor die Inquisition gestellt, jedoch freigesprochen, dagegen 42 Tage eingekerkert, weil er sich durch seine Katechesen das Recht angemaßt habe, Glaubenswahrheiten zu erklären. Deßwegen begab er sich auf den Rath des Erzbischofs Alphons v. Fonseca von Toledo zur Fortsetzung seiner Studien auf die Universität Salamanca. Hier sammelten sich um ihn viele heilsbegierige Leute, und das war genug, ihn neuen Verdächtigungen auszusetzen; 22 Tage lag er im Gefängnisse, ward aber von dem Großvicar zu Salamanca für unschuldig erkannt und mit der öffentlichen Erklärung entlassen, er sei nicht blos von dem angeschuldigten Verbrechen rein, sondern ein Mann von hoher Tugend. Dessenungeachtet aber entschloß sich der Heilige, Spanien zu verlassen und sich auf die damals berühmte Universität Paris zu begeben. Am 2. Febr. 1528 kam er in dieser Hauptstadt an. Von seinen Freunden mit Geld unterstützt, verwendete er noch zwei Jahre auf Erlernung der lateinischen Sprache, worauf er auch philosophische Vorlesungen besuchte. Anfangs wohnte er im Collegium von Montaigu (Mons acutus); da ihm aber ein Dieb sein Geld entwendet hatte, mußte er sich in das Spital zum hl. Jakob begeben, wo die Spanier aufgenommen wurden. Da er aber hier nur Obdach hatte, mußte er sich täglich von Thür zu Thür das Brod erbetteln. Auch im Collegium der hl. Barbara, in welches er seiner Armuth wegen aufgenommen wurde, studirte er drei und ein halbes Jahr Philosophie. Hier nun brachte er in seinem Seeleneifer mehrere Studiengenossen dahin, daß sie Sonn- und Festtage mit Gebet und Uebung guter Werke heiligten. Allein setzt wurden diese von dem Professor Pegna beschuldigt, ihre Studien zu vernachlässigen, und Ignatius sollte als ihr Verführer vor allen seinen Mitzöglingen gepeitscht werden. Ignatius war bereit, diese Züchtigung ohne Widerrede auf sich zu nehmen; da er aber fürchtete, die jungen Leute möchten an seiner Demüthigung Anstoß nehmen und dann aus Menschenfurcht ihre frommen Uebungen unterlassen, ging er zum Vorsteher Govea, um in Demuth seine Beweggründe vorzubringen. Ohne etwas zu erwidern, führte ihn dieser in den Saal, wo bereits Alle versammelt waren. Aber anstatt ihn züchtigen zu lassen, erklärte Govea, auf Ignatius hindeutend: »Dieser ist ein Heiliger, der nur das Heil der Seele im Auge hat und dafür bereit wäre, die schmählichsten Züchtigungen zu erleiden.« Eine so feierliche Genugthuung war nun der Anfang zur Erhöhung des Ruhmes unseres Heiligen. Die angesehensten Mitglieder der Universität wünschten ihn kennen zu lernen; selbst Pegna, vorher sein Ankläger, ward sein Freund und Bewunderer und gab ihm zur Erleichterung seiner Studien den kenntnißreichen, talentvollen und frommen Schüler Pierre le Fèvre (Petrus Faber) zur Seite. Endlich begann Ignatius den theologischen Curs bei den Dominicanern. Damals lehrte auch der noch jugendliche Franz Xavier Philosophie. Allein die weltliche Wissenschaft bläht auf, und so hatte auch Xavier das Unglück, von eitler Ruhmsucht beherrscht zu werden. Ignatius nun war es, der ihm in lebendigen Farben die Nichtigkeit des irdischen Ruhmes vor Augen stellte und ihn für den unvergänglichen Ruhm entflammte. Sofort gewann er den scharfsinnigen, gelehrten Jakob Lainez aus Almazan in Spanien und den gewandten Alphons Salmeron von Toledo, die, angezogen von dem Rufe der Heiligkeit, den Ignatius in Spanien zurückgelassen hatte, ihn aufsuchten und sich mit Freuden an ihn anschlossen. Ebenso vertrauten sich auch Nikolaus Alphons, der von seinem Geburtsorte den Beinamen Bobadilla erhielt, ein wahrer Nathanael und ausgezeichneter Arzt, und Simon Rodriguez, gleich schön am Leibe wie am Geist, voll Tiefe des Gemüthes, als Ascetiker eine Perle, – seiner geistlichen Führung. Nachdem sie noch einige Jahre unter Ignatius Leitung den Studien sich gewidmet hatten, wollte sie der Heilige mit festern Banden vielmehr an Gott, als an sich selbst knüpfen. Daher begaben sie sich alle, nach gemeinsamem Gebete, am 15. August 1534 in eine unterirdische Kapelle der Kirche zu Montmattre (Mons Martyrum). Es war das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, ein Tag, den Ignatius sich gewählt hatte, damit die Gesellschaft Jesu gleichsam der triumphirenden Jungfrau geboren würde. Hier nun legten die sieben künftigen großen Vorkämpfer der Kirche Gottes, der Welt noch unbekannt, in feierlicher Stunde, nachdem sie von Petrus Faber, der allein Priester war, das heil. Abendmahl empfangen hatten, das Gelübde der Keuschheit und Armuth ab, und gelobten Gott, nach Beendigung der theologischen Studien ohne Reisevorrath in das heil. Land zu ziehen, um dort für die Ehre seines heil. Namens zu arbeiten, oder, wenn dieses binnen Jahresfrist nicht möglich wäre, sich dem Papste zu jeder Mission zur Verfügung zu stellen und ihm besonderen Gehorsam zu schwören. Bald nach diesem feierlichen Gelöbnisse verließ Ignatius, der bereits die Prüfung für die Magisterwürde erstanden und auch den theologischen Curs vollendet hatte, auf den Rath der Aerzte Paris, um nach Spanien zu gehen, wo Xavier, Lainez und Salmeron, um das Gelübde der Armuth be folgen zu können, noch einige Familienangelegenheiten zu ordnen hatten. Er nahm von den Seinigen am Anfang des J. 1535 den rührendsten Abschied, empfahl sie dem Schutze Jesu und der Fürbitte der seligsten Mutter, und verabredete mit ihnen, am 25. Januar 1537 in Venedig sich wieder zu treffen. In Spanien ward Ignatius mit hohen Ehren empfangen; seine Brüder und Verwandten luden ihn nach Loyola, wo Alles zu seiner würdigen Aufnahme vorbereitet war. Doch Ignatius wählte das Spital des Ortes Aspeytia, welcher nicht weit von Loyola entfernt ist, zu seinem Aufenthalte. Die Umgegend erinnerte ihn an die Tage seiner Jugend, deren er so viele in Leichtsinn zugebracht hatte, und schmerzergriffen verdoppelte er seine Bußübungen. Er zog ein rauhes Bußkleid an, umgürtete sich mit einer dicken eisernen Kette und kasteiete jegliche Nacht seinen Leib um so strenger, als nun seine Gesundheit völlig hergestellt war. In seinen Knabenjahren hatte er einmal aus einem Garten Obst entwendet; auf einen armen Menschen fiel der Verdacht des Diebstahls; derselbe ward in den Kerker geführt und zum Schadenersatz angehalten. Schon bei der ersten Ansprache, die Ignatius an das Volk hielt, bekannte er vor Allen diesen Fehler; die Vorsehung fügte es, daß der, welcher für ihn die Strafe getragen, gegen, wärtig war. Mit rührenden Worten bat ihn der Heilige um Verzeihung, schenkte ihm zum Ersatze zwei ihm gehörige Höfe und setzte bei, diese Jugendsünde gut zu machen, sei ein Hauptgrund seiner Rückkehr in die Heimat gewesen. Sonst zeigte sich Ignatius überall als der Sohn der Armuth, gewann durch seine salbungsvollen Reden Vieler Herzen und führte in Spanien die jetzt allgemein dort übliche Sitte ein, zum englischen Gruße zu läuten. Während seiner Abwesenheit von Paris erhielt seine Genossenschaft einen vortrefflichen Zuwachs. Faber nahm nämlich nach vorhergegangener Prüfung drei Theologen der Universität Paris auf: Claude Le Jay (Claudius Jayus) aus Annecy, der Diöcese Genf, dann Johannes Codure (Codurius) aus Embrun und Paschasius Broëtus (Brouet) aus Bretancourt in der Picardie. Es war nach Genelli am 6. (nicht 8.) Jan. 1537, daß sie Alle mit ihrem Meister in Venedig zusammentrafen, also – wie bei W.W. (V. 551) bemerkt ist – gerade in dem Jahre, in welchem im Februar die protestantische Versammlung zu Schmalkalden gehalten wurde, die Luther, schon krank, mit dem Wunsche verließ: »Gott erfülle euch mit dem Hasse gegen das Papstthum!« – In Venedig wohnten der hl. Ignatius und seine Anhänger in den beiden Hauptspitälern und dienten den Kranken mit großer Liebe und Aufopferung. Doch lenkten sie ihr Hauptaugenmerk immer noch auf Palästina und wünschten jetzt vom Papste den Segen für ihre apostolischen Arbeiten zu erhalten. Durch Vermittlung des Gesandten Karls V. erhielt er sammt seinen Gefährten die Erlaubniß vom Papste, sich von irgend einem Bischofe die heil. Weihen ertheilen zu lassen, worauf sie am 24. Juni 1537 zu Venedig von dem Titularbischöfe Vincentius Nigusanti von Arbe (Arba) zu Priestern geweiht wurden, nachdem sie zuvor die Gelübde der Armuth und Keuschheit vor dem päpstlichen Nuntius Veralli abgelegt hatten. Alle primizirlen in den Monaten September und October; nur Ignatius selbst beschloß, ein ganzes Jahr auf die Darbringung seines ersten Opfers sich vorzubereiten, und verlängerte später diese Frist noch um sechs Monate, so daß er nach Genelli (S. 177) erst am Weihnachtsfeste 1538 in der Kapelle der Krippe Jesu in der Kirche Maria maggiore zu Rom sein erstes heiliges Meßopfer darbrachte. Da nämlich Kaiser Karl V. und die Republik Venedig den Türken den Krieg erklärt hatten, ward es den Dienern Gottes unmöglich, ihre Reise nach Palästina anzutreten. Sie predigten daher in verschiedenen Städten Oberitaliens, und zwar Ignatius, Faber und Lainez in Vicenza, Xavier und Salmeron in Monselice oder Moncelese (Mons Celesius) bei Padua, Le Jay und Simon Rodriguez in Bassano etc. Später kamen sie Alle in Vicenza zusammen und beschlossen, den zweiten Theil ihres Gelübdes zu erfüllen und sich dem Oberhaupte der Kirche vorzustellen, damit es über sie verfüge. Es machten sich daher Ignatius, Faber und Lainez auf den Weg nach Rom. Wer sie fragte, wer sie seien, erhielt zur Antwort: »Wir sind unter der Fahne Jesu Christi vereinigt, um die Irrlehrer und Laster zu bekämpfen; wir bilden die Gesellschaft (Compañia) Jesu.« Diesen Namen hatte der hl. Ignatius angegeben, und er blieb dann auch dem von ihm gestifteten Orden. Kurz zuvor, ehe er nach Rom kam, erschien ihm in einer Kirche Christus der Herr und sagte ihm: »Ich werde euch in Rom günstig seyn.« Nach Genelli (S. 164) kamen sie noch vor Weihnachten 1537 (nach Andern erst im October 1538) nach Rom und begaben sich alsbald zum Statthalter Christi. Als Papst Paul III. den Plan der neuen Stiftung gelesen hatte, rief er aus: »Wahrhaftig, hier weht der Geist Gottes«, und fügte noch bei, »er sehe voraus, der fromme Eifer der Väter werde, wenn er sich in dieser bedrängten Zeit um das Wohl der Gläubigen annehme, der schwer heimgesuchten Kirche Schutz und Ruhm gewähren.« Der Cardinal Bartholomäus Guidiccioni sprach zwar gegen die Errichtung neuer Orden, so lange die alten noch nicht verbessert seien; aber der Papst war ihnen günstig und übertrug vorläufig dem Petrus Faber den Lehrstuhl für scholastische Theologie und dem Jakob Lainez den der biblischen Exegese an dem Collegium della Sapienza, während Ignatius durch Abhaltung von geistlichen Exercitien auf die sittliche Besserung der Römer seinen unwiderstehlichen Einfluß ausübte, obwohl es ihm auch dort an Leiden und Trübsalen nicht fehlte, indem er von Seite einiger Spanier verfolgt wurde, aber aus dieser Verfolgung glänzend hervorging. Andere seiner Genossen predigten in verschiedenen Städten Italiens; aber vor Ende März 1538 kamen nach Genelli (S. 167) Alle in Rom zusammen und beriethen dann über Constituirung ihrer Gesellschaft. Dabei fügten sie dem dreifachen Gelübde noch ein viertes hinzu, durch welches sie sich ganz dem päpstlichen Stuhle zur Verfügung stellten. Zugleich verständigten sie sich, einen lebenslänglichen General zu wählen und diesem wie Gott zu gehorchen. »Das einzelne Ordensglied muß in der Art gehorsam seyn,« sagt Ignatius, »als wenn es ein Leichnam oder ein Stock in den Händen eines Greises wäre; überall, wo es keine Sünde ist, muß ich den Willen meines Obern und nicht den meinigen thun.« Bald verbreitete sich der Ruf des heiligen Wandels und erfolgreichen Lehramtes des hl. Ignatius hinaus über die Gränzen des Kirchenstaates. König Johann III. von Portugal begehrte auf Anrathen des Diego Govea, der schon oben erwähnt wurde, von dem Heiligen sechs Glaubensprediger zur Bekehrung der Indianer; da aber die Erfüllung dieser Bitte die Kräfte der kleinen Gesellschaft überstieg, konnte Ignatius nur den Simon Rodriguez und Franz Xavier nach Portugal absenden. Indeß wollte der König die frommen Priester, nach näherer Bekanntschaft mit ihnen, an seinem Hofe selbst behalten. Rodriguez gehorchte und blieb in Portugal, wo er durch sein segensreiches Wirken zu hohem Ansehen gelangte; Xaverius dagegen folgte seinem Drange und ging unter Segel nach Indien, dessen berühmter Apostel er wurde. Inzwischen aber säumte Ignatius nicht, auf die Bestätigung des Ordens von Seite des kirchlichen Oberhauptes hinzuwirken. Er legte nun dem Papste Paul III. den Entwurf der Regeln seiner neuen Anstalt vor. Da nun endlich auch Cardinal Guidiccioni für die projectirte Stiftung gewonnen wurde und auf deren urkundliche Bestätigung drang, erfolgte dieselbe am 27. Sept. 1540, und es erhielt die Genossenschaft des hl. Igna tius den Namen »Gesellschaft Jesu« (Societas Jesu), woher ihre Mitglieder einfach Jesuiten13 genannt werden. Ignatius ward hierauf zum ersten General gewählt, welches Amt er aber nach langer Weigerung erst am Ostertage (9. April) des Jahres 1541 übernahm. Am Freitag den 22. April legten der hl. Ignatius und die anwesenden Mitglieder in der St. Paulskirche außerhalb der Stadt feierlich ihre Gelübde ab; Peter Faber machte seine Profeß am 9. Juli in der »Alten Kapelle« zu Regensburg, wo er sich damals befand (VII. 479). Die »Gesellschaft Jesu« breitete sich schnell in Italien aus; ihr General durfte selbst in Rom ein Profeßhaus bauen, worin für mehrere Mitglieder Platz war. Araoz, der aus Spanien zurückgekommen war, fand in Neapel, Brouet in Spoleto, Salmeron in Modena und Lainez in Venedig und Padua eine freundliche Aufnahme; allenthalben gewann der jugendliche, aus dem innersten Wesen der Kirche entsprossene Orden neue Kraft und neues Wachsthum und erwarb sich in kurzer Zeit so großes Ansehen, daß verschiedene italienische Städte in besondern Botschaften um Priester aus der Gesellschaft Jesu baten. Daher fand sich Ignatius veranlaßt, bei dem heil. Vater um Aufhebung seiner Bestimmung nachzusuchen, wonach die Zahl der Professen auf sechzig beschränkt war. Gerne gab dieser seine Einwilligung in einer Bulle vom 15. März 1543, in welcher er den Orden noch einmal bestätigte und sogar gestattete, die bestehende Regel nach Zeit und Umständen zu ändern und im Falle der Noth eine neue zu entwerfen. Von nun an entwickelte sich die Gesellschaft in Italien immer glänzender und hoffnungsvoller und zeigte sich bald nicht blos berufen, die alte Kirche in Europa zu stützen, sondern auch die katholische Lehre in die Nacht der Barbarei und des Götzendienstes zu tragen und so dieselbe für ihre Verluste durch die sogenannte Reformation in Europa durch Gewinnung neuer Söhne in den außereuropäischen Erdtheilen zu entschädigen. Franz Xavier ging, wie schon gesagt, unter dem Schutze des Königs Johann III. von Portugal nach Indien; Johannes Nugnez (Nunnius) und Ludwig Gonzalez begaben sich in die Königreiche Fez und Marokko, um dort die christlichen Sclaven zu unterweisen. Im J. 1547 reisten vier Väter der Gesellschaft nach Congo in Afrika; einige Jahre später wurden dreizehn nach Abyssinien geschickt; endlich begehrte der König von Portugal noch mehrere Glieder des hochgeachteten Ordens, um den Bewohnernseiner Länder im westlichen Amerika das Evangelium zu predigen. Papst Paul III. begehrte zwei Theologen der Gesellschaft, um in seinem Namen mit seinen Legaten dem Kirchenrathe von Trient beizuwohnen. Ignatius bestimmte Lainez und Salmeron dazu. Claudius le Jay wohnte dem Concilium in der Eigenschaft eines Theologen des Cardinals Otto, Bischofs von Augsburg, bei. Der römische König Ferdinand glaubte der Kirche einen wichtigen Dienst zu erweisen, wenn er den Jayus zum Bischof von Triest ernennete. Diese Auszeichnung erfüllte den demüthigen Ordensmann mit innigstem Schmerze; er schrieb an seinen General und bat ihn inständig, Alles anzuwenden, daß man ihm keine so schwere Last aufbürde. Ignatius ward selbst darüber betrübt, und da er fürchtete, die Beförderung zu so hohen kirchlichen Aemtern möchte seiner angehenden Gesellschaft Schaden bringen, beschwor er den König Ferdinand in einem ehrerbietigen Briefe, von seiner Ernennung abzustehen. Der Fürst willigte in das demüthige Begehren. Dieselben Gründe trug der General auch dem Papste und dem Cardinals-Collegium vor, wobei er für alle Väter der Gesellschaft die Freisprechung von kirchlichen Ehrenstellen erbat, weil dieses das sicherste Mittel sei, unter ihnen den Geist der Demuth und Armuth, welcher die Seele ihres Standes sei, zu bewahren, und weil sie überdieß als Missionäre der Kirche weit nützlicher seyn könnten, wenn sie einfache Ordensgeistliche blieben. Als auch Dieses ihm gewährt war, ließ er sämmtliche Professen das einfache Gelübde ablegen, niemals kirchlichen Würden nachzustreben und sie sogar auszuschlagen, wenn man ihnen solche anböte, es sei denn, das Kirchenoberhaupt lege ihnen unter dem Gehorsam auf, sie anzunehmen. – Im J. 1546 fingen die Jesuiten in Europa zu lehren an. Der spanische Herzog Franciscus von Borgia (Borja), der später selbst in die Gesellschaft Jesu trat (s. S. Franciscus13), ließ ihnen zu Gandia das erste Colleg bauen und versah es mit Vorrechten, die es den Universitäten gleichsetzten. Das zweite Colleg, dessen Gründung in dasselbe Jahr fällt, war jenes zu Coimbra. Ein Jahr vorher hatten sie das von dem Könige Johann III. von Portugal gestiftete Seminar zu Goa in Vorder-Indien in Besitz genommen. Große Sorgfalt verwendete der hl. Ignatius auf das römische Collegium, welches im J. 1551 seinen Anfang nahm. Auch für Deutsche wollte er ein Collegium in Rom gründen, und er besprach sich nach Genelli (S. 334 ff.) hierüber mit dem Cardinal Johannes Moroni, welcher ihn ebenso, wie der Cardinal-Bischof Otto Truchseß von Augsburg, dabei wesentlich unterstützte. Moroni hatte nämlich früher als päpstlicher Legat in Deutschland die dortigen Zustände selbst kennen gelernt. Da es damals noch keine Seminarien gab, so waren viele Priester nur sehr unvollkommen unterrichtet und konnten daher nicht allen Anforderungen entsprechen, welche die schwierigen Zeitumstände an sie stellen. Deßwegen sollten nun in diesem Collegium junge Männer aus Deutschland vor den Augen des Papstes unter Leitung der Jesuiten gründlich herangebildet werden, um dann später als Weltpriester in ihrem Vaterlande mit Segen zu wirken. Schon am 31. Aug. 1552 erfolgte die Errichtungsbulle des Papstes Julius III., durch welche der Rector des neuen Collegiums auch das Recht erhielt, Doctoren zu promoviren. Da der hl. Ignatius damals keinen gebornen Deutschen zur Verfügung hatte, so ernannte er den Magister P. Andreas Frusius, einen gelehrten Franzosen, zum ersten Rector, der übrigens das in ihn gesetzte Vertrauen vollkommen rechtfertigte. Am 21. Nov. 1552 wurde dieses »deutsche Collegium« (Collegium germanicum) mit 20 Zöglingen aus Deutschland eröffnet, und der hl. Ignatius wendete ihm, besonders da es später in eine mißliche Lage kam, bis zu seinem Tode die größte Sorgfalt14 zu. Es war das erste Seminar, welches ins Leben trat, und es wurde auch auf dem Concilium von Trient als Muster bezeichnet etc. Durch dasselbe hat der hl. Ignatius für Deutschland bis auf den heutigen Tag, wo es noch immer segensreich wirkt, unberechenbaren Nutzen geschafft, sowie auch durch die ausgezeichneten Mitglieder, welche er auf das Verlangen deutscher Fürsten, namentlich der Herzoge Wilhelm und Albrecht von Bayern, nach Deutschland schickte, und unter welchen besonders Claudius Jayus, Petrus Canisius und Alphons Salmeron an der Universität in Ingolstadt und anderswo sich auszeichneten. (Vgl. Genelli, Seite 342 ff.) – Während so der Orden allenthalben mächtige Wurzeln trieb, sollte sein frommer Stifter in Zukunft seine junge Pflanzung nicht mehr begießen. Fünfzehn Jahre war er seiner Stiftung mit unerschütterlichem Muthe als General vorgestanden; endlich aber nahm, durch seine vielen Arbeiten beschleunigt, seine Gebrechlichkeit so sehr überhand, daß er einen Gehilfen im Generalate verlangte, der ihm auch in der Person des P. Hieronymus Nadal gegeben wurde. Später erholte er sich zwar wieder, aber es dauerte nicht lange. Kurz vor seinem Tode ließ er die Verwaltung seines Amtes von den PP. Johann Polanco, Christoph Madrid und Hieronymus Nadal gemeinsam führen. Die ihm dadurch frei gewordene Zeit widmete er ganz dem Gebete, um sich würdig auf seine Sterbestunde vorzubereiten. Noch am Vorabende seines Hintrittes verlangte er, vom Papste den letzten Segen zu erhalten. Da aber P. Polanco nach dem Urtheile der Aerzte die Gefahr nicht so nahe glaubte, wartete er bis zum andern Tage. Doch schon bei Sonnenaufgang fanden sie den Heiligen am Sterben, und P. Polanco eilte nun sogleich in den Vatican. Der Papst ertheilte liebreich seinen Segen, aber dem hl. Ignatius konnte diese Nachricht nicht mehr mitgetheilt werden; denn bereits hatte sich sein Geist in die ewigen Wohnungen des Friedens emporgeschwungen – und zwar am 31. Juli 1556, an einem Freitage zwischen 5 und 6 Uhr Morgens, in seinem 65sten Lebensjahre, während sein Orden im schönsten Aufblühen war; denn er zählte bereits 12 Provinzen, darunter 9 in Europa und 3 in andern Welttheilen, 100 Profeßhäuser, Collegien und Novicitate und 1000 Mitglieder. Sein Tod erfolgte im Profeßhause al Gesù, wo auch das »deutsche Collegium« sich befindet. Das Zimmer, wo er starb, ist in eine Kapelle verwandelt, sowie auch das anstoßende Zimmer, wo er wohnte, wie der Schreiber dieser Zeilen bezeugen kann, der dort im J. 1845 selbst die heil. Messe las. Der allgemeine Ruf von Ignatius Heiligkeit wurde vor und nach seinem Tode durch viele Wunder bestätiget. Man begrub ihn Anfangs in die kleine Jesuitenkirche, die der allerseligsten Jungfrau geweiht war. Im J. 1587 übersetzte man seinen Leichnam in die Kirche des Profeßhauses, welche Cardinal Alexander Farnese hatte erbauen lassen. Im J. 1637 legte man ihn unter den Altar der Kapelle, die seinen Namen trägt, wo er in einen prachtvollen Sarg verschlossen wurde. Die Bollandisten zählen sechs Translationen auf, deren letzte auf den 7. Oct. 1699 fällt. Von Papst Paul V. wurde Ignatius auf Andringen mehrerer Fürsten, wie Philipp II. und III. von Spanien, Heinrich IV. und Ludwig XIII. von Frankreich, Kaiser Ferdinand II. von Deutschland, Herzog Maximilian von Bayern etc. im J. 1609 selig gesprochen, und Papst Gregor XV. setzte ihn am 12. März 1622 zugleich mit dem sel. Bauern Isidor, dem sel. Franciscus Xaverius, dem sel. Philippus Nerius und der sel. Jungfrau Theresia unter die Zahl der Heiligen. Da aber der Tod diesen Papst an der Ausfertigung der Canonisationsbulle hinderte, so wurde diese erst unter seinem Nachfolger Urban VIII. am 6. Aug. 1623 publicirt. Im Mart. Rom. steht sein Name am 31. Juli, und an diesem Tag findet sich sein Fest sub ritu dupl. auch im röm. Brevier, wo unter Anderm die Bemerkung vorkommt, daß, wie Gott zu allen Zeiten in dringenden Nöthen Seiner Kirche heilige Männer erweckte, so dem Luther und den Irrlehrern jener Zeit den hl. Ignatius und die von ihm gegründete Gesellschaft entgegen gesetzt habe. Der hl. Ignatius wird von der heil. Kunst in Jesuitenkleidung dargestellt mit dem Namen Jesus (IHS)15 auf der Brust, der aber auch öfter in einer Glorie über ihm schwebt. Bisweilen sieht man ihn auch in priesterlicher Kleidung, weil er einst so einem Manne erschien, der ihn um Hilfe anrief, oder einen Drachen unter seinen Füßen. Auch kennzeichnet den Heiligen ein Kreuz in der Sonne, wie es in einer Vision ihm erschien und auf einem Basrelief in Turin sich zeigt. Der Gestalt nach war er von mittlerer Größe, schön und ebenmäßig gebaut, sein Antlitz war von der südlichen Sonne gebräunt, die Stirne hatte nur wenig Haare, seine Nase war sanft gebogen, seine Augen leuchteten mild. – Wie wir in dem vorhergehenden Leben des hl. Ignatius zum Theil die bei W.W. (K.-L. V. 547–553) enthaltene Darstellung zu Grunde gelegt haben, so wollen wir diesem Werke (V. 561 ff.) auch noch über die Verfassung des Jesuiten-Ordens Einiges entnehmen. Es wird nämlich öfters irrthümiich behauptet, dieselbe sei nicht vom hl. Ignatius, sondern von Jakob Lainez, seinem ersten Nachfolger als General der Gesellschaft; allein dem Wesen nach ist sie gewiß vom hl. Ignatius selbst, wenn auch unter Lainez und den spätern Ordensgeneralen die einzelnen Bestimmungen der Ordensverfassung nur näher entwickelt, schärfer bestimmt und den Umständen angepaßt wurden. Die Verfassung ist keine streng monarchische, da die oberste Gewalt nicht im General, sondern in dem Corpus Societatis, d.h. in der Gesammtheit der Ordensprofessen ruht. Die Generalcongregation, d.h. die von sämmtlichen Ordensprofessen gewählten Repräsentanten des Ordens, wählen den Ordensgeneral, der, auf seine Lebenszeit gewählt, seinen Sitz in Rom haben muß und nur dem Papste unterworfen ist; doch hat er einen Admonitor, und mehrere aus den Provinzen Italiens, Frankreichs, Deutschlands, Spaniens, Portugals, Polens etc. gewählte Assistenten bilden seinen Rath. Diese haben zwar nur berathende Stimme, und hängen somit die Entscheidungen des Generals unbedingt von seiner Erkenntniß und seinem Willen ab, jedoch bleibt derselbe an die Grundsätze des Ordens gebunden und könnte sogar in gewissen Fällen durch die Generalcongregation abgesetzt werden, was übrigens bis heute noch niemals nöthig wurde. Nach dem General kommen die Ordensprovinziale oder Vorgesetzte über einzelne Länder und Provinzen, dann die Oberen (Praesides oder Praepositi) der Profeßhäuser, die Rectoren der Collegien, die Superioren der Residenzen (Zweigcollegien), – welche Alle jedes dritte Jahr neu gewählt werden, und von denen Jeder seinen Admonitor (Socius) und seine Assistenten hat und zunächst dem im Rang über ihm Stehenden verantwortlich ist. Jeder Provinzial erstattet dem General monatlich, jeder Superior und Rector vierteljährig Bericht. Jeder in die Gesellschaft Aufgenommene gehört, so wie dasselbe bei allen Ordensständen der katholischen Kirche der Fall ist, nicht mehr seiner Familie an, sondern ist der Leitung und dem Gehorsam des Ordens unterworfen. Nach einer ernstlichen Prüfung seiner Neigung und Auseinandersetzung seiner schwierigen Aufgabe wird der Postulant aufgenommen; zwei Jahre lang muß der Noviz in tiefer Zurückgezogenheit leben, wo ihm jedes Studium untersagt, und er blos seinem Nachdenken und dem Gebete überlassen ist. Nach zurückgelegtem Noviziate werden in der Regel die ersten (einfachen) Gelübde abgelegt, und dann wird der junge Jesuit zu den Studien zugelassen, zwei Jahre für Rhetorik und schöne Literatur, drei Jahre und bisweilen mehr für Philosophie, sowie physikalische und mathematische Wissenschaften. Hierauf muß er in einer niedern Schule selbst Unterricht ertheilen und zwar durch einen Zeitraum von fünf bis sechs Jahren von der untersten bis zur obersten Klasse. Erst im Alter von 28 bis 30 Jahren wird der junge Jesuit der Theologie zugewiesen und zwar auf vier bis sechs Jahre, und am Ende der theologischen Studien, selten vor seinem 32sten Lebensjahre, wird ihm die Priesterweihe ertheilt. Nach einem jeden Jahre dieses langen Studiencurses muß er eine lange Prüfung bestehen, und Niemand kann in eine höhere Klasse aufsteigen, ohne sich dafür befähigt zu haben. Am Schlusse der Studienzeit findet eine strenge Prüfung über alle Fächer der philosophischen und theologischen Wissenschaften statt, deren Erfolg zum Theil über die künftige Zulassung des Individuums zur Grad-Ertheilung und resp. zur Ablegung der Ordensprofeß entscheidet. Allein, also befähigt für das Leben und die Wissenschaft, harrt des Jesuiten noch eine weitere Probezeit, nämlich das sogenannte Tertiat (tertius annus probationis), in welchem der Jesuit noch ein volles Jahr jedem Studium, jedem Verkehr nach Außen entsagt und nur seinem Inneren lebt, somit die sogenannte »Schule des Herzens« (schola affectus) durchmacht. Nur einige Christenlehren für kleine Kinder, einige Missionen bei dem Landvolke etc. unterbrechen seine Einsamkeit. Endlich kommt es zur Grad-Ertheilung, d.h. der Jesuit wird nun zu den zweiten (feierlichen) Gelübden zugelassen, und er wird dadurch entweder Professus wenn er zu den drei gewöhnlichen Gelübden auch noch das vierte, das des unbedingten Gehorsams gegen den Papst, ablegen darf, oder er wird Coadjutor spiritualis, und zwar formatus, mit Rücksicht darauf, daß es die letzten Gelübde sind. Es gibt jedoch nicht blos Coadjutores spirituales, d.h. Gehilfen der Professen in geistlichen Dingen als Beichtväter, Prediger etc., sondern auch Coadjutores temporales, d.i. Gehilfen in weltlichen Dingen, und das sind die Laienbrüder für Handarbeiten und geringere Dienstleistungen. Diese haben eine eigene Bildungslaufbahn durchzumachen; doch sind sie auch entweder einfache Coadjutoren nach den ersten, oder formirte nach den zweiten (letzten) Gelübden. Diejenigen, deren Studien noch nicht vollendet sind, und die später Professen oder Coadjutores spirituales werden, nennt man Scholastiker. – Da die Jesuiten die tüchtigsten Verfechter des positiven Christusglaubens waren, so wurden besonders die glaubenslosen Philosophen des vorigen Jahrhunderts ihre ärgsten Feinde, welche sich alle Mühe gaben, sie zu vernichten, wobei sie sich nicht scheuten, die schlechtesten Mittel anzuwenden, wie bei W.W. (K.-L. V. 563 ff.) in Kürze sehr gut dargethan wird.16 Lüge und Verleumdung haben es endlich dahin gebracht, daß Papst Clemens XIV. mittels Breves vom 23. Juli 1773 den Jesuitenorden aufhob; Pius VII. aber stellte ihn wieder her durch Breve von 1801 und 7. August 1814. Nach einer im J. 1834 belaunt gewordenen Uebersicht zählte der Orden 2684 Mitglieder; gegenwärtig dürfte er in seinen 16 Provinzen und dritthalbhundert Häusern wohl über 6000 Mitglieder zählen, welche die Lehrer von mehr als 60.000 Zöglingen sind. Ihr Haupthaus ist in Rom, ihre dortige Akademie das dortige Collegium Romanum etc. – Ganz verschieden von den Jesuiten sind die Jesuaten, welche schon im 14. Jahrhunderte von dem hl. Johannes Columbini, einem Patricier aus Siena in Oberitalien, gegründet worden sind, besonders dem Krankendienste sich widmeten, aber im J. 1668 von Papst Clemens IX. aufgehoben wurden. Länger erhielt sich die Genossenschaft der Jesuatinnen, welche unter Leitung des sel. Columbini seine Base Katharina für asketische Zwecke gegründet hatte. – Wenn es ferner bei W.W. (V. 571) unter dem Titel »Jesuitinnen« heißt, daß nach dem Musterbilde der Stiftung Loyola's die Isabella Rosella von Barcelona die religiöse Congregation der Jesuitinnen mit denselben vier Gelübden errichtet habe, welche aber von Papst Paul III. nicht anerkannt und dann auf Betreiben der Jesuiten von Papst Urban VIII. im J. 1631 aufgehoben worden sei; so stellt sich nach dem Bollandisten Pinius (VII. 487 ff.) die Sache so, daß allerdings die schon früher genannte Elisabeth Roser (Rosel) von Barcelona mit ihrer Dienerin Francisca Cruilles die Gelübde in die Hände des hl. Ignatius selbst abgelegt hat; doch bewirkte der Heilige selbst noch die Restringirung derselben auf das bloße Gelübde der Keuschheit; den Gehorsam sollten sie dem Ordinarius ihres jeweiligen Domicils wie jeder andere Christenmensch leisten, vom Gelübde der Armuth aber so gut als frei seyn. Dieß geschah im J. 1546 durch Papst Paul III., welcher überhaupt die Gesellschaft Jesu auf ihr dringendes Verlangen von der Seelsorge und Leitung religiöser Frauengemeinden für alle Zeiten befreite. Die Frauen dagegen, deren Genossenschaft Papst Urban VIII. im J. 1631 aufhob, waren von jenen ganz verschieden; sie entstanden zu Anfang des 17. Jahrhunderts und lebten besonders in Italien unter dem Namen »Jesuitinnen« (Jesuitissae), aber ohne alle Approbation des apostolischen Stuhles. – Hiemit sei nun die Lebensbeschreibung des hl. Ignatius geschlossen. Das Nähere mag bei den Bollandisten selbst nachgesehen werden. (VII. 409–853.)



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