Izzus, B.

Izzus, B.

B. Izzus oder Ezzus, Bischof von Salzburg. S. B. Ezzo.

1 Mida ist nach den Bollandisten liebkosend und heißt im Irischen so viel als »meine Ida«, wie Medocus = mein Edocus etc.


2 Dieser war der Oheim des gleichnamigen Bischof von Ypern, nach welchem die »Jansenisten« sich benennen.


3 Dieses Kloster wurde nach Ebeling (II. 290) von Bischof Hermann I., dem 14. Bischof von Münster, gestiftet und am 29. Dec. 1040 eingeweiht. Dasselbe soll der Stadt Münster (Monasterium) den Namen gegeben haben.


4 Da diese beiden Idda, sowie eine andere Laienschwester, Richi von Schlaken, und eine dritte, Namens Barbara, welche bei Burgener genannt sind, sich weder im Menologium des Bucelin, noch in dessen Supplementen finden, so ist bei Burgener wohl ein anderes Werk Bucelins, als die eben bezeichneten, gemeint.


5 Diese Abtei hat den Namen von den angeschwemmten Sandhügeln (»Dünen«), auf welchen sie stand.


6 Im J. 1689 fand Ruinart in der Colbertinischen Bibliothek die ächten Martyrer-Acten des hl. Ignatius sammt seinem Briefe an die Römer im griechischen Urtexte, welcher daher den Bollandisten, die den I. Band des Februar bereits im J. 1658 herausgaben, noch nicht bekannt seyn konnte.


7 Nach dem Metaphrasten hat Kaiser Trajan ihn rufen lassen, weil er von ihm gehört hatte, datz er eifrigst für das Christenthum wirke etc.


8 Auf der sogenannten Via Egnatia, einer römischen Militärstraße, welche Illyrien, Macedonien und Thracien verband.


9 In dem vortrefflichen Werke: »Das Leben des hl. Ignatius von Loyala, Stifters der Gesellschaft Jesu. Mit Benutzung der authentischen Acten, besonders seiner eigenen Briefe. Von P. Christoph Genelli, Priester der Geselschaft Zesu. Innsbruck, 1848.« Nach der auf Seite 5 enthaltenen Note 2 ist Eneco von den Spaniern umgemodelt in Iñigo, und unser Heiliger unterschrieb seine spanischen Briefe bis zum J. 1546 fast durchgängig mit dem Namen Iñigo, später jedoch mit Ignacio (nie Ignatio) und die lateinischen immer mit Ignatius. Der hl. Eneco war aber nach Pinius selbst (409) ein berühmter Benedictiner-Abt in Spanien. S. S. Eneco.


10 Diese Verwundung geschah nach den Boll, (VII. 413) am 20. Mai, auf welchen damals, ebenso wie im gegenwärtigen Jahre (1861), der Pfingstmontag fiel, – somit eben heute, ba ich dieses schreibe, vor 340 Jahren. Auf der Stelle wo die Citadelle stand, wurde später eine Kapelle zu Ehren des hl. Ignatius errichtet


11 Dieses Leben Jesu soll das von dem Karthäuser Ludolph (Laudolph) verfaßte gewesen seyn, welches bei seiner großen Verbreitung wohl auch ins Spanische übersetzt seyn konnte.


12 Daß diese »geistlichen Uebungen« (Exercitia spiritualia) wirklich vom hl. Ignatius und zwar bald nach seiner Bekehrung im J. 1522 zu Manresa im Wesentlichen verfaßt worden seien, wird vom Bollandisten Pinius (VII. 419 ff) ausführlich nachgewiesen, jedoch ausdrücklich bemerkt, daß bei späteren Gelegenheiten noch Zusätze und Nachträge, wie sie die Erfahrung boten, hinzugekommen seien, bis er sie im J. 1548 in Rom aus Licht treten ließ. Auch wird angegeben, daß zwar der hl. Ignatius sehr wahrscheinlich das von Garcias de Cisneros (Cisnerius), dem Benedictiner-Abte auf Montserrat und Neffen des Cardinals Ximenes, verfaßte Büchlein: Exercitatorium spirituale... gekannt, wohl auch von seinem geistlichen Führer Xanones (Clanones) bei seinen Belehrungen Manches daraus vernommen und selbst den Titel davon für sein Werk benützt habe, daß aber die beiden Bücher, wenn sie auch in Manchem übereinkommen, ooch im Ganzen sehr von einander verschieden seien etc. – Garcias hatte sein Exercitatorium schon im J. 1500 in der Druckerei seines Klosters erscheinen lassen, und nach einem Exemplar dieser Ausgabe, welches auf Monte Cassino aufbewahrt ist, hat Abt Bonifacius Haneberg zu München im J. 1856 bei Manz in Regensbnrg eine neue Ausgabe veranstaltet und sie mit einer Vorrede versehen, nach welcher der hl. Ignatius seine in Montserrat unter der Leitung des »Clanonius« gehaltenen geistlichen Uebungen nach diesem Buche gemacht hätte etc.


13 Nach Butler (X. 184) hätten sie diesen Namen von der Jesuskirche (al Gesù) in Rom, die man ihnen einräumte, erhalten.


14 Als zweiter Begründer dieses Collegiums ist Papst Gregor XIII. anzusehen, indem er unterm 6. Aug. 1753 demselben eine ansehnliche Dotation zuwies und das ungarische Spital gegen die Verbindlichkeit, zwölf ungarische Jünglinge zu erziehen, damit vereinigte, weßwegen es seitdem die Benennung Collegium germanico-hungaricum hat.


15 Diese drei Buchstaben, welche meistens noch ein Kreuz über sich haben, sollen nach. Einigen so viel bedeuten als Jesus Hominum Salvator, nach Andern Jesum Habemus Socium, welche letztere Erklärung wohl noch viel gesuchter ist. Ich habe mich auf meiner letzten Reise vollkommen überzeugt, daß diese drei Bustaben, welche übrigens schon lange vor dem hl. Ignatius im Gebrauche waren, our den abgekürzten Namen IESUS bezeichnen. Schon bei Binterim (»Denkwürdigkeiten etc.« II. S. 361) steht die Notiz, daß der Name ΙΗΣΟΥΣ in griechischer Sprache so (IHC) abgekürzt sich finde; in England und Irland aber habe ich mehrere alte und neue Kirchen gesehen, in welchen dieser Name häufig so (ihc) vorkommt. Dieses it entspricht dem griechischen η (H), das c am Ende ist aber eine andere Form für das griechische Σ welches jedoch im Mittelalter, wo das Griechische nur wenig betrieben ward, mit dem lateinischen S vertauscht wurde. Von dem hochwürdigen Bollandisten P. Joseph Van Hecke in Brüssel, der im 10. Bande des Octobers in der Lebensgeschichte des hl. Josephus Calasanctius (S. 53) von dieser Bezeichnung des Namens Jesus ausführlich spricht, erfuhr ich überdieß, daß auch die Form IHN vorkomme, welche den Accusativ (IHCOYN) bezeichnet, woraus zugleich ganz klar hervorgeht, daß bei der Abkürzung (IHC) nicht das erste, sondern das zweite C (Σ). also der erste, zweite und letzte Buchstabe des Namens IHCΟYC genommen worden sei.


16 Vgl. auch das treffliche Werk: »Ueber den Orden der Jesuiten von R.E. Dallas, Esqu. Aus dem Englischen frei übersetzt und mit vielen Noten und historischen Erläuterungen von dem Verfasser des Werkes: Ueber den Geist und die Folgen der Reformation etc.« (Friedr. v. Kerz).


17 Diese Frucht des Schweißes der eifrigen Missionäre ist eine große zu nennen, wenn man an den damaligen Zustand der Brasilianer denkt. Sie waren nicht nur ohne Kenntniß des christlichen Glaubens, sondern beinahe ohne jegliches Gefühl von Menschlichkeit. Zerstreut irrten sie in den Wäldern umher, fast wilden Thieren gleich, ohne Sinn für Sittlichkeit, nackt, jeder Art von Lastern ergeben, und ohne ein anderes Gesetz, als welches Rohheit grober Leidenschaften ihnen gab. Gierige Menschenfresser, bereiteten sie die Leiven ihrer Väter und Kinder zum Mahle; ging ihnen dieß entsetzliche Gericht aus, so legten sie sich gegenseitig Schlingen, machten Jagd auf einander und setzten ihren gräßlichen Ruhm darein, die Meisten getödtet oder aufgezehrt zu haben. Die Knochen bewahrten sie als ebenso viele Siegeszeichen und Denkmale ihrer Stärke auf. Die größte Vorsicht reichte Angehen; so wurde der erste brasilianische Bischof, Peter Fernandez, ein Opfer dieser Barbarei mit 100 Gefährten. Die Leichname der unglücklichen Schlachtopfer vertheilten dann die Unmenschen unter sich, um sich daran gütlich zu thun. Die Bändigung solcher Menschen unternehmen, war demnach so viel, als sich zu einem gewissen Tode anwerben lassen.


18 Auch Alcazar Dosal, Alcassar di Sal, Alcazar d'Ozal, lat. Salatia, Alcarium Salinarum, Alcocerum Salinarum, Salaia Imperatoria, Salacia Imperatoria.


19 Es kommt im Mittelalter öfter vor, daß zwischen I und dem folgenden e ein h angetroffen wird, vielleicht um das I als Vokal zu bezeichnen, wie z.B. Ihesus statt Iesus; oder auch als Versetzung der Aspiration, wie z.B. Ihreonymus statt Hieronymus.


20 Nach den Bollandisten (Sept. VII. 459. nr. 172) gab es ein Kloster SS. Cosmae et Damiani und ein anderes Kloster Agli (monasterium Agaliense). Ein Lebensbeschreiber setzt ihn in das eine als Abt, der andere in das andere. Entweder ist der eine im Irrthum, wie bei den Voll. (Sept. VII. l. c.) angenommen wird, oder er war Abt in beiden Klöstern zugleich.


21 Diese Abtei wurde, wie bei den Bollandisten (Oct. IX. 614. nr. 3) berichtet wird, während der französischen Revolution aufgelöst und verkauft, die Kirche im J. 1796 eingerissen. Im Bereich der Abtei waren incrustirende Quellen, die noch jetzt ihre Berühmtheit haben.


22 Dieses berühmte Kloster lag drei Meilen von Cambridge, in der Grafschaft Glamorgan.


23 Nach W.W. (VIII. 326) wäre dieser »Peterspfennig« erst unter dem Könige Ossa von Mercien († 796) eingeführt worden und zwar für seine Siege, die er den Fürbitten des hl. Petrus zuschrieb.


24 Dieses vom hl. Bertinus2 gegründete, außerhalb der Stadt St. Omer sich befindende, ehemals großartige Kloster ist nun ganz verschwunden, und ich sah auf meiner letzten Reise von ihm nichts mehr als den Platz, wo die herrliche Kirche stand, und den weithin ragenden Thurm, der auch als Ruine noch majestätisch ist, aber den Einflüssen der Witterung etc. wohl auch nicht mehr lange wird widerstehen können, da auf seine Erhaltung gar nichts verwendet wird nichts verwendet wird.


25 »Da mit Hilfe des Kaisers Arkadius die Verfolgung des Chrysostomus und seiner Anhänger fortdauerte, so verwendete sich Innocenz so nachdrücklich für die Verfolgten beim Kaiser Honorius, daß dieser zum dritten Male seinem Bruder Akadius Vorstellungen gegen solches Unrecht machte, und zwar sandte er seinen Brief dem Arkadius durch fünf Bischöfe, zwei Presbyter der römischen Kirche und einen Diakon, welche aber Mißhandlungen aller Art erfuhren, wofür Honorius seinen Bruder bekriegen wollte, woran ihn jedoch der Einfall von Barbaren in sein Reich und Stilicho's Verrätherei hinderte.« (Dr. Carl Haas, Geschichte der Päpste. Tübingen, 1860.)


26 »Hoc gestum, Domine frater, sanctae caritati tuae intimandum ducimus, ut statutis nostrae mediocritatis etiam apostolice Sedis adhibeatur auctoritas.«


27 Der Name Inventus kommt vom Lat. invenire (span. trobare) und heißt »der Gefundene.«


28 Nach Butler (IV. 211) heißt es nun Sireim und ist nur noch ein Dorf in Ungarn, 22 Stunden südlich von Budweis. Bei Bruzen (X. 1732) heißt es Szreim, Czreim, Schremmia etc.


29 Bei den Bollandisten heißt dieser Fluß Bozzotha, bei Ruinart Bacuntius seu Bossentis, im Griech. Αρτμις


30 Dieses könnte wohl auch aus Neronopolis enstanden seyn, da man vermuthlich Nero's Andenken gar gerne beseitigte.


31 Vom Griech. χρυσός und βαλάντιον d.i. nach den Bollandisten (Jul. VI. 398. nr. 8) daher, weil ein gewisser Patricier Nikolaus dort eine Börse mit 100 Pfund Gold gefunden hatte. Der Ort lag am westlichen Theile der Stadt Constantinopel neben der Cisterne der Asparis. Später wurde dann dort ein Frauenkloster gebaut, welches im Munde des Volkes auch Chrysobalaudus und Chrysobalanus hieß.


32 Da Kaiser Michael bei dem Tode seines Vaters Theophilus im Jahr 842 est drei Jahre alt war, so meint der Bollandist Pinius (VI 601. nr. 12), man müsse das Geburtsjahr dieser hl. Irene im etwa 24 Jahre früher setzen, so daß sie um das Jahr 800 geboren, dann mit 46 Jahren Klostervorsteherin geworden und um das Jahr 900 gestorben wäre.


33 Auf dem Homann'schen Atlas (Nr. 93) ist nordwestlich von Suchtelen, nordöstlich von Dülken und südwestlich von Kempen auf einem Berge eine Kapelle mit Namen St. Ermgardt verzeichnet, von welcher auch der Bollandist Suysken (II. 271. nr. 5. 6) Erwähnung macht mit dem Bemerken, daß der Ort Mons S. Irmgardis heißt.


34 Das hier Gesagte gründet sich nach Butler (XVIII. 513 ff.) zum Theil auf einen Schenkungsman in das J. 675 setzt, in welchem auch Irmina den Schleier genommen haben mag. Einige Geschichtschreiber sind jedoch der Meinung, jene klösterliche Genossenschaft habe schon vor dem Eintritt Irminens bestanden, und sie habe derselben nur einige Schenkungen gemacht, weil in dem Leben der hl. Gertraud1 von Nivelles, das von einem Gleichzeitigen geschrieben worden, von Modesta, geschieht. Da nun aber die hl. Gertraud um das J. 659 gestorben ist, so müßte das Entstehen dieses Klosters vor Eintritt der hl. Irmina gesetzt werden, um so mehr, da in dem Dagobert'schen ist, nicht gesagt wird, daß Irmina das Kloster Horreum gegründet, sondern nur gestiftet (dotirt) habe.


35 Von den Hebräern setzen Einige sein damaliges Alter auf 12, Andere auf 36 oder 37 Jahre. Doch Calmet, Cornelius a Lapide und auch die Bollandisten (Oct. IV. 672. nr. 461) nehmen, besonders nach Josephus Flavius, ein Alter von etwa 25 Jahren an.


36 Wo diese Stadt liegen soll, ist bei Butler nicht angegeben; bei den Bollandisten (III. 26) heißt sie Arbel, und ist wohl jene Stadt Arbela, welche durch die letzte Niederlage des Darius im Kriege mit Alexander berühmt geworden ist. Wo aber dann der hl. Acepsimas litt, ist bei den Bollandisten nicht angegeben Ueberhaupt herrscht bezüglich der persischen Martyrer viele Dunkelheit. Uebrigens sind bei Bruzen (I. 1235 ff.) 9 verschiedene Ortschaften aufgeführt, welche den Namen Arbel oder Arbela (vom Hebr. Arba-el = Felder Gottes, schöne Felder etc.) tragen.


37 Das im J. 1154 nach einer Unterbrechung von gegen 80 Jahren wieder aufgerichtete Bisthum Ratzeburg wurde im J. 1554 von Mecklenburg administrirt und im westphälischen Frieden vollends säcularisirt; im J. 1701 kam es an Mecklenburg-Strelitz.


38 Ueber dieses Amphilochia (jetzt Orense) wird von Bollandus eben dort (I. 1085) berichtet, es habe von den dortigen sehr warmen Wässern bei Ptolemäus den Namen Aquae calidae, bei Antoninus aber, dem Verfasser eines bis zum J. 630 fortgeführten Itinerariums, den Namen Aquae celinae, von den Sueven sei es dann »Warmsee« genannt worden, und aus diesem sei endlich Orense (Orensee) entstanden. Da jedoch diese im spanischen Galizien am Minho doch viel wahrscheinlicher, daß der Name Orense von Auria (Auriense oppidum) entstanden sei.


39 Vgl. auch die Einleitung zu diesem II. Bande, »Von der Heiligsprechung«, S [3], nr. 9.


40 Nicht vierzehn Jahre, wie es bei Butler (IV. 363) und Werfer (324) heißt.


41 Da Papst Benedict XIV. in seinem Werke De Canoniz. (lib. II. cap. 54. nr. 7) sagt, dieser hl. Isidor sei 372 Jahre nach seinem Tode canonisirt worden, so würde daraus folgen, daß derselbe um d. J. 1250 gestorben wäre, was wir aber sonst (l. II. c. 24. nr. 89–92) wird seine Ehefrau Maria Torribia auch Maria a Capite oder della Cabeza genannt, während eigentlich die Kapelle so hieß, wo ihr Haupt aufbewahrt und verehrt wurde.


42 Welcher Martyrer Ammonius hier gemeint sei, und ob er irgendwo als heilig verehrt werde, läßt sich nicht angeben, da uns alle Anhaltspunkte fehlen.


43 Nach W.W. (VIII. 774) war praecentor eine besondere secundäre Benennung des primicerius unter den Capitularen. Der primicerius aber war nach Chrodegangs Regel unmittelbar nach dem Archidiakon und Archipresbyter (dem spätern Propst und Decan) aufgeführt, und weil es ihm unter Anderm oblag, die Diakone, Subdiakone und Minorisien im Choralgesange auszubilden, so erhielt er den erwähnten Namen »praecentor« = Vorsänger.


44 Wenn bei Butler (XX. 281) gesagt wird, daß dieses im J. 1197 geschehen sei. so ist das wohl nicht möglich, da es auf S. 280 heißt, ihr Vater, Graf Hartmann, habe mit seinem Bruder Otto (im J. 1093) das Benedictiner-Kloster Wiblingen nebst einer Kirche erbaut, die im J. 1099 von dem Bischof Gebhard III. von Constanz feierlich eingeweiht worden sei. Es hätte also Graf Hartmann im J. 1197 mehr als 100 Jahre alt seyn müssen, oder es müßte dieses Turnier in Köln, wenn wirklich ein solches war, viel früher stattgefunden haben, besonders da es bei Burgener heißt, die hl. Atha sei gegen das Ende des 12. Jahrhunderts (also gerade um die Zeit jenes Turniers) gestorben. Nach Röder's »Lexikon von Schwaben« (I. 1126) wäre sie schon um das J. 1184 gestorben – Wenn übrigens auch über die hl. Itha keine Urkunden vorhanden sind, so kommt doch ihr Bruder Hartmann (III.) nach Stälin's »Wirtemberg. Geschichten« (II. 405) in den Jahren 1127–1134, und ihr Bruder Eberhard in den Jahren 1127–1166 urkundlich vor. – Nach Michael Braig's »Chronik des Klosters Wiblingen«, von welcher ich durch gütige Hand einen Auszug erhielt, war Graf Hartmann I. (1093–1125) der Stifter des Klosters Wiblingen und auch derjenige, welcher im J. 1668 nach Palästina pilgerte, wo er sich durch seine besondere Stärke auszeichnete. Auch sein Sohn Hartmann II. (1125–1144) wird dort nicht als Vater der hl. Itha bezeichnet, sondern erst dessen Sohn Eberhard I. (1144–1172), als dessen Söhne Otto II., Hartmann III. (1160–1198) und Rudolph (1185) genannt sind. Nach dieser Chronik wurde deren Schwester, unsere hl. Itha (Juditha), im J. 1660 geboren und im J. 1179 mit dem Grafen Heinrich von Toggenburg vermählt. Wann sie starb, ist dort nicht gesagt; aber da sie nach dem Proprium von Chur ein hohes Alter erreichte, so ist sie wohl erst in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gestorben. Uhr Neffe Wilhelm, der Sohn Hartmanns III., starb als Benedictiner von Wiblingen im Rufe der Heiligkeit, und mit Otto's II. Sohn. der ebenfalls Wilhelm (1200–1220) hieß, erlosch im J. 1220 das alte Grafengeschlecht der Kirchberg im MAnnsstamme, während das Toggenburgische Grafengeschlecht im J. 1436 ausstarb.


45 Die Ableitung dieses Namens ist sehr unsicher. Bei Förstemann steht er unter dem Stamme IB und wird mit AB, welches so viel als Mann (vir) bedeutet, in Verbindung gebracht. Din von Einigen gegebene Erklärung mit »Gotthold«, den Bollandisten (IV. 584. nr 7) eine ähnliche Erklärung angeführt wird, nach welcher Ivo so viel seyn soll als Eudo und bei den alten Britten Euden, was dann so viel heißen soll als »ein guter Mensch«, von dem Griech. εὐ und dem Brittischen Den = Mensch. Der Bollandist Papebroch sagt von dieser Erklärung wohl mit Recht: »Haec omnia gratis fingi videntur«.


46 Vgl. die Einleitung zum II. Bande »Ueber die Heiligsprechung« S[14.] nr. 38.



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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