Jacobus de Oldo, B. (35)

Jacobus de Oldo, B. (35)

35B. Jacobus de Oldo, Presb. (18. al. 10. 20. April). Dieser sel. Jakob, auch Jacobus Doldus genannt, geboren zu Lodi (Lauda) in Oberitalien, liebte von Jugend auf die Welt und heiratete mit der Zeit eine gleichgesinnte Frau, Namens Katharina, die ihm einen Sohn, Namens Antonius, und zwei Töchter gebar. Als er zur Pestzeit zu seinem Schwiegervater aufs Land sich zurückzog und einstens die benachbarte Kirche des heil. Grabes besuchte, legte er sich auf das Grab, um zu sehen, ob er oder Christus länger wäre. In diesem Augenblicke erfaßte ihn die göttliche Gnade und machte aus ihm einen ganz andern Menschen. Von nun an entzog er sich aller weltlichen Lust, besuchte fleißig den kirchlichen Gottesdienst, ertrug mit christlicher Geduld den Tod seiner durch die Pest dahingerafften Töchter und übte sich in allen Werken der Barmherzigkeit. Nachdem auch seine Frau einem frömmeren Leben sich gewidmet und mit seiner Einwilligung dem dritten Orden des hl. Franciscus sich angeschlossen hatte, trat auch er in diesen Orden, baute aus seinem Hause dem hl. Julianus eine Kirche und vermachte an sie seine noch übrige Habe, da er schon früher einen bedeutenden Theil seines Besitzes verkauft und den Erlös an die Armen verschenkt hatte. Dann ließ er sich zum Priester weihen, wobei es ihm sehr zu Statten kam, daß er bei dem Beginne seines frömmeren Lebens einen kranken Priester, der nicht mehr vom Bette konnte, bedient und von ihm das Brevier und dessen Verständniß, also auch die lateinische Kirchensprache erlernt hatte. Er bewog – zumeist durch sein Beispiel und seinen Anblick – Viele zum klösterlichen Leben, verkündigte mit glühendem Eifer das Wort Gottes, und wie er gegen sich selbst streng, so war er liebevoll gegen Andere und that namentlich den in Folge des Krieges Gefangenen viel Gutes. Später mußte er sein Julianus-Kirchlein verlassen und sich zuerst zur Kirche des hl. Bassianus in der Nähe der Stadt, dann aber zu einer der seligsten Jungfrau Maria geweihten Kirche zurückziehen. Die Kriegsereignisse trieben ihn wieder in die Stadt zurück, wo er dann im J. 1404 starb und in der St. Julianskirche nahe bei den Franciscanern begraben wurde. Bei seinem Grabe geschahen viele Wunder, und nach 7 Jahren wurde sein Leib noch unversehrt gefunden. Im J. 1587 wurde er aus der Kirche des hl. Julian in die des hl. Aegidius übertragen und dann auch zwischen den J. 1621–1630 erhoben. In Hub. Men. steht er am 20. April, im Kalender des 3. Ordens aber am 10. April; die Bollandisten behandeln ihn am 18. April. (II. 599.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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