Mamilianus, S. (2)

Mamilianus, S. (2)

2S. Mamilianus (Maximilianus), M. (12. März). Es ist unentschieden, ob dieser hl. Mamilianus oder vielmehr Maximilianus nicht mit dem eben genannten identisch ist. Keinesfalls litt er zu Rom, sondern zu Thebeste in Numidien. Seine Acten, die zum ersten Mal in Oxford herausgegeben wurden, sind von Ruinart neuerdings durchgesehen und mit andern Handschr. und Druckwerken verglichen worden. Die Zeit seines Todes ist zuverlässig das J. 295. Er wurde zum Kriegsdienste gerufen und weigerte sich. Als der Proconsul Dion ihn fragte, wie er heiße, gab er zur Antwort: »Warum willst du meinen Namen wissen? Mir ist nicht erlaubt, Kriegsdienste zu thun, weil ich Christ bin.« Darauf achtete man aber nicht und stellte ihn unter das Maß: »Er hat fünf Fuß und zehn Zoll,« rief der Messer. Dion befahl, ihn zu bezeichnen. Mamilianus setzte Widerstand entgegen und sprach: »Ich thue es nicht, ich kann nicht Kriegsdienste leisten.« Dion sagte: »Leiste sie, damit du nicht umkommest.« Mamilianus antwortete: »Nein. Schneide mir den Kopf ab, so leiste ich der Welt keinen Kriegsdienst, ich leiste ihn Gott.« Auf die Frage, wer ihm dieß eingeredet habe, sagte er: »Ich selbst und der, welcher mich berufen hat.« Sein Vater, welcher dabei stand und ihm zureden sollte, weigerte sich, indem er sagte: »Er weiß es selbst, er wird schon selbst ermessen, was ihm gut ist.« Da redete Dion wieder dem hl. Mamilianus zu: »Leiste Kriegsdienste und laß dir das Zeichen in die Hand drücken.« Aber er sprach: »Ich nehme kein Zeichen mehr an; ich habe schon das Zeichen Christi, meines Gottes« (er meinte unzweifelhaft die Firmung). Dion sagte: »Gleich schick' ich dich zu deinem Christus.« Der Heilige antwortete: »O möchtest du es nur thun! Dieß ist ja meine Ehre!« Umsonst ermahnte ihn der Proconsul noch öfter zum Gehorsam und erinnerte ihn an die zahlreiche Schaar tapferer Christen, die im Heere der Kaiser kämpften. Er antwortete nur: »Sie wissen selbst, was ihnen nützt. Ich kann nicht Uebles thun, weil ich Christ bin.« Auf die Frage, was denn von den Soldaten Uebles geschehe, sagte er: »Du selbst weißt, was sie thun.« Dazu bemerkt Ruinart, man müsse hieraus entnehmen, der hl. Mamilianus habe nicht den Kriegsdienst an sich, sondern die Gelegenheiten zur Sünde, die sich im Kriegsdienste zu allen Zeiten finden, unter den heidnischen Kaisern aber besonders zahlreich waren, zurückgewiesen. Als er hierauf zum Tode durch das Schwert verurtheilt wurde, sprach er gelassen: »Gott sei Dank.« Dem Scharfrichter vermachte er sterbend sein neues Kleid. Auch sein Vater Victor erlitt später den Martyrtod. Eine fromme Frau, Namens Pomponia, bestattete den Leichnam des hl. Mamilianus zu Carthago, nicht weit von dem Grabe des hl. Bischofs und Martyrers Cyprianus. Seine Reliquien befinden sich (Piazza I. 231) zu St. Maria in Monticelli. (II. 104 et Ruin. Acta MM. Edit. Gal. II. 207–212).



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