Mildreda, S.

Mildreda, S.

S. Mildreda, V. Abbat. (13. Juli al. 20. Febr.). Diese hl. Mildreda kommt auch unter dem Namen Mildrada, Mildritha und Mildrida vor. (Bei Butler heißt sie Mildraudis.) Sie ist als Schwester der hl. Milburga (s.d.) oben schon genannt. In dem Kloster Chelles (Calum) erzogen, erblühte die fromme und züchtige Jungfrau in allen Tugenden. Als eines Tages ein Bewerber um sie anhielt und die Abtissin ihr zuredete, gab sie zur Antwort: »Die Mutter hat mich hieher geschickt, daß ich lerne, nicht daß ich heirathe; ich suchte hier Schutz für die Schamhaftigkeit, nicht einen Mann; die Tugenden, nicht die Eheschließung wollte ich hier kennen lernen.« Da die Heilige vom Ehestande wie von etwas »Verderblichem« redet (sie soll zu der Abtissin z.B. gesagt haben: dux virginum ad corruptionem allicis), dürfte ihre Rede wohl nicht wörtlich zu nehmen oder wenigstens mit ihrer Jugend zu entschuldigen und als verstärkte Ablehnung aufzufassen seyn. Wir sind zu dieser Annahme um so mehr berechtigt, als die weitere Nachricht, die Abtissin habe ihren Zögling auf diese Antwort hin in einen feurigen Ofen werfen lassen, wo aber Mildreda wunderbarer Weise unverletzt blieb, offenbar figürlich zu nehmen ist, als irgend eine schwere Versuchung, welche die Abtissin zuließ, worauf dann allerdings eine solche Antwort von Seite der heiligen Jungfrau erfolgt sein konnte. Wir glauben dieß um so mehr, weil sie jetzt entfloh und sich vom Erzbischof von Theodor von Canterbury als Klosterfrau einkleiden ließ. Sie stand zu Thanet (Tanetum, Tanatum) einer Schaar von siebenzig Jungfrauen in dem Kloster Minstrey als Abtissin vor, unter welchen die hl. Ermengitha, ihre Muhme, die berühmteste ist. Es mag dieß ums J. 672 geschehen seyn. Den Nonnen zeigte sie den Weg der Tugend weniger durch Worte als durch Beispiele. Sie wollte lieber Dienerin als Meisterin seyn, lieber nützen als befehlen. Daher befließ sie sich, unter allen Schwestern die demüthigste zu seyn. Unter mancherlei Versuchungen, die sie vom bösen Feinde zu bestehen hatte, wird auch die des Auslöschens der Kerze erwähnt. Noch bei ihrem Tode, welchem eine schmerzliche und langwierige Krankheit vorausging, belehrte und ermunterte sie die Schwestern. Derselbe wird gewöhnlich ins J. 680 gesetzt, könnte aber auch später (die Boll. gehen bis zum J. 700) erfolgt seyn. Ihr Leib wurde im Kloster des hl. Augustinus zu Canterbury verehrt. Zu London befinden sich zwei Kirchen ihres Namens. (III. 512–523).



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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