Petrus Baptista, SS. (20)

Petrus Baptista, SS. (20)

20SS. Petrus Baptista et Soc. M. M. (5. Febr.) Die Heiligen, welche am 5. Febr. 1597 zu Nagasaki in Japan den Martyrtod durch Kreuzigung fanden, sind folgende: Petrus Baptista, Martinus2 de Ascensione oder de Aguirre, Franciscus2 Blancus, sämmtlich Priester; Philippus a Jesu, Akolyth; Gonsalvus3 Garsia u. Franciscus3 a S. Michaele, Laienbrüder aus dem Orden des hl. Franciscus; Paulus14 Micki, Johannes Goto und Jacobus5 oder Didacus1 Kisai, Mitglieder der Gesellschaft Jesu; ferner Cosmus Tackegia, Michael1 Cozacki, Paulus15 Ibarchi, Leo Carasumarus, Ludovicus7, Antonius4, Mathias2, Bonaventura2, Thomas Cozachi, Joachimus Saccachibaras, Franciscus5, Thomas Danchi, Johannes Chimoias, Gabriel3, Paulus16 Suzuchi, Cajus5, Franciscus, Petrus21 Suchegirus. Das japanische Reich wurde im J. 1541 von portugiesischen Kaufleuten entdeckt. Es besteht aus mehreren kleinen Reichen, die alle unter dem Scepter eines einzigen Kaisers stehen. Ihre Hauptstädte sind Jeddo und Meaco. Die Einwohner sind von Natur aus stolz und ehrsüchtig. Unter den seltsamsten Gestalten verehren sie einige ihrer Ahnen, unter welchen Xacha und Amida den ersten Rang haben. Alle ihre Priester, Bonzen genannt, stehen unter einem Oberpriester, den sie Jako nennen. Japan lag lange in den dichtesten Finsternissen des Heidenthums versunken, bis der hl. Franz Xavier im Jahre 1549 dahin kam. Wunderbar waren die Früchte, welche die Predigten des apostolischen Mannes in Japan hervorbrachten; denn schon im Jahre 1582 schickten die Könige von Axima, Bungo und Omura eine feierliche Gesandtschaft an den Papst Gregor XIII. Fünf Jahre später zählte man in Japan 200,000 Christen, worunter Bonzen, Fürsten und Könige waren. Unglücklicherweise wurde die Verbreitung der christlichen Religion im Jahre 1588 durch folgendes Ereigniß gehemmt. Der Kaiser Cambacundona, der mit frevelndem Stolze sich göttliche Ehren erweisen ließ, befahl, daß innerhalb sechs Monaten alle Jesuiten seine Staaten verlassen sollten. Ungeachtet dieses Befehles blieben jedoch mehrere Jesuiten in Japan zurück, verkleideten sich aber, um sicherer ihr Amt ausüben zu können. Im Jahre 1592 ward die Verfolgung wieder erneuert und eine große Anzahl bekehrter Japanesen empfing die Martyrkrone. Der Kaiser Taycosama, ein eben so sittenloser, als stolzer Fürst, hatte den Verleumdungen einiger europäischer Kaufleute Glauben beigemessen und gerieth dadurch gegen die frommen Glaubensprediger in eine Wuth, welche die schrecklichsten Folgen hatte. Diese Kaufleute, in der Hoffnung, das ausschließliche Handelsrecht auf Japan zu erhalten überredeten den Kaiser, daß die Missionäre, die in seinem Reiche predigten, keine andere Absicht hätten, als den Spaniern und Portugiesen die Eroberung seines Reiches zu erleichtern. In diesem Wahne wurde er bestärkt durch seinen Leibarzt Jacuinus, der aus der Zahl der Bonzen war, und gerade damals mit dem Wiederaufbau der für 3000 Bonzen bestimmten Wohnungen und götzendienerischen Gebäude auf dem 16,000 Schritte von Meaco entfernten Berge Frenaxona beschäftigt war, und fürchtete, er und seine Mitbonzen möchten beeinträchtigt werden, wenn der Kaiser dem Predigen und Wirken der Christen nicht mit aller Strenge entgegen wirkte. Vorzüglich war ihm bange vor dem P. Petrus Baptista, dessen Einfluß auf den Kaiser er kannte. Taycosama, welcher der Sohn eines Zimmermanns gewesen, hatte sich durch Scharfsinn und List zum Kaiser von Japan emporgeschwungen, suchte aber in seinem Ehrgeize auch noch andere benachbarte Reiche und Inseln zu erobern, weßhalb er durch einen Botschafter den spanischen Statthalter Gomez Perez Dismarinas auf den philippinischen Inseln auffordern ließ, eine Gesandtschaft nach Japan zu schicken, um ihn als Oberherrn anzuerkennen, widrigenfalls er ihm den Krieg erklären würde. In Anbetracht der großen Macht des Kaisers sandte Perez den hl. Petrus Baptista, einen Barfüßer Franciscaner, als Abgesandten des Königs von Spanien an Tayeosama. Dieser war ein Mann von besonderer Andacht, Gelehrsamkeit und Weisheit, und übernahm diesen Auftrag nicht blos aus Liebe zu seinem Vaterlande, sondern weil er in demselben Gelegenheit fand, den chrisilichen Glauben in Japanzu verkünden. Er reiste daher im J. 1593 in Gesellschaft dreier Ordensbrüder, Bartholomäus Ruizi (Rodericus), Gonzalez (Gonsalvus) Garcia und Franciscus vom hl. Michael nach Japan ab. Als er im ersten Hafen des Reiches gelandet hatte, kamen mehrere Hofherren des Taycosama ihm entgegen, um ihn in die Hauptstadt des Landes, nach Meaco, zu begleiten. Er wurde auf's Ehrenvollste empfangen, ja man wollte ihn nach Landessitte in einer kostbaren Sänfte tragen lassen, was aber der demüthige Franciscaner zurückwies, sondern barfuß in seinem rauhen Habite mit seinen Gefährten in die Hauptstadt sich begab. Der Kaiser empfing ihn sehr freundlich und wunderte sich über seine Demuth und seine strenge Lebensweise, daß er sprach: »Dieß sind ächte Christen, welchen ich sonderlich gewogen bleiben will.« Hierauf hielt er mit dem hl. Petrus eine lange Unterredung, worin er über seine hohe Bestimmung, Herr des ganzen Orients zu werden, ruhmrednerisch sich äußerte. Nach diesem Gespräche eröffnete der hl. Petrus seine Gesandtschaft und erwirkte den begehrten Frieden. Der Kaiser zog ihn zur Tafel, wies ihm einen Palast zur Wohnung an, und sorgte während sechs Monaten für seine ganze Verpflegung. Mittlerweile bewog der kluge Gesandte den Kaiser, den Orden der Gesellschaft Jesu wieder aufzunehmen. Ebenso erhielt er auch die Erlaubniß, Klöster seines eigenen Ordens errichten zu dürfen, wozu Taycosama seinem Statthalter zu Meaco befahl, dem heil. Petrus einen Götzentempel (Verela) zur Umwandlung in eine christliche Kirche anzuweisen. Nach dieser Umwandlung wurde die Kirche am Feste des hl. Franciscus unter dem Titel S. Maria ab Angelis eingeweiht. Schon bei dem ersten Gottesdienst wurde die Ausspendung der hhl. Sacramente unter die Christen vorgenommen, und den Ungläubigen eine Predigt gehalten. Auf Anordnung des Provincials für die Philippinen kamen bald neue Arbeiter im Weinberge des Herrn an, nämlich Augustinus Rodriguez, Marcellus Ribadeneira und Hieronymus de Jesu. Später folgten noch Franciscus und Martinus von Christi Himmelfahrt, Lector der hl. Schrift. Mit ihnen sendete der Statthalter von Manila reichliches Seldalmosen zur Erbauung von zwei Hospitälern, worin arme, kranke und aussätzige Personen von den Ordenspriestern gepflegt und bedient wurden. Oft waren in diesen Häusern der Wohlthätigkeit etliche hundert Kranke versammelt, welche zur Zeit der großen Theurung auf das Gebet des hl. Petrus wundersam erhalten wurden. Diese Mildthätigkeit, das erbauliche Beispiel und die täglichen Predigten der Franciscaner zogen viele Japanesen zum christlichen Glauben hin, ja der Kaiser selbst sprach einst vor seinen Hofherren: »Ich muß endlich aus den Werken dieser bloßfüßigen Christen schließen, daß Christus es ist, der sie selig machen wird und daß es eine andere Welt gebe, in welcher die rühmliche Arbeit dieses Lebens wird belohnt werden.« Mit Erlaubniß des Kaisers erbaute der hl. Petrus auch ein Kloster zu Ozaka, Bethlehem genannt, und ein drittes in der Stadt Nangasaki, wo er überall predigte zum Heile der Seelen. So wurde während drei Jahren durch die Bemühungen des hl. Petrus und seiner Ordensbrüder, sowie durch den Beistand der wiedereingeführten Gesellschaft Jesu der christliche Glaube abermals weit im japanesischen Reiche verbreitet. Aber im J. 1596 verbot der von seinem Leibarzte und andern Bonzen aufgehetzte Kaiser den apostolischen Männern das Predigtamt und die Bekehrung seiner Unterthanen zum Christenthume aufs strengste. Am 8. Dec. 1596 wurde das Franciscanerkloster der hl. Maria von den Engeln mit Soldaten umringt und verschlossen. Darin befand sich Petrus Baptista, der kgl. spanische Gesandte, Commissarius allerapostolischen Verkünder des Evangeliums in Japan, Gonzalez Garcias, Franciscus vom hl. Michael und Philippus de las Casas, welcher erst wenige Tage zuvor auf einem spanischen Schiffe angekommen war, wie auch zehn getaufte Japanesen, welche als Brüder des dritten Ordens theils in Haltung der Katechesen und Unterweisung der Täuflinge, theils im äußern Dienste der Kirche und der Kranken thätige Hilfe leisteten. Gleichzeitig wurde auch das Kloster zu Ozaka geschlossen und Martinus von Christi Himmelfahrt und Johannes de Zamora sammt fünf Tertiariern gefangen genommen. Den zuletzt genannten befreiten zwar die spanischen Kaufleute mit Gewalt, obwohl gegen seinen Willen; allein er gab sich alle Mühe die Martyrkrone zu erlangen. Es war aber von der Vorsehung beschlossen, daß er zum Heile der bedrängten Christen am Leben bleiben, weil nämlich der hl. Petrus Baptista ihn und noch vier andern Franciscanern befahl, in weltlicher Kleidung im Lande zu verbleiben und während der Christenverfolgung die bedrängten Gläubigen zu bestärken. Einen vollen Monat blieben die frommen Diener Gottes in beiden Klöstern streng eingeschlossen, u. wurden durch Schmäh- und Spottreden, Schläge, Hunger und Durst gequält; sie ertrugen aber alle Peinen mit Heiterkeit und Geduld aus Liebe zu Christus, und um Ihm gleichförmig zu werden. Endlich fällte der Kaiser das Urtheil über sie, durch welches sie zum Kreuztode, Abschneidung der Nasen und Ohren und Durchbohrung mit der Lanze verdammt wurden. Nachdem auch Martinus sammt den fünf Tertiariern nach Meaco gebracht wor den, fand die Vollstreckung des Urtheils statt. Die Henkersknechte banden nämlich den Martyrern die Hände auf den Rücken und führten sie auf den Hauptplatz. Dann wurde ihnen zuerst die Nase und das linke Ohr abgeschnitten, sie selbst auf Karren gesetzt und mit Vortragung einer schimpflichen Tafel durch viele Städte und Märkte des Landes geführt, bis sie endlich nach Nangasaki kamen. Unbeschreiblich sind die Mißhandlungen, welche ihnen von den abgöttischen Barbaren und wüthenden Soldaten angethan wurden und was sie von der ungünstigen Witterung während dieser rauhen Jahreszeit und von der Kälte auszustehen hatten. Auf der Reise gesellten sich noch zwei andere Tertiarier den Märtyrern bei, nämlich der hl. Franciscus Carpintero und Petrus Zaquecico, welche ihnen Lebensmittel zutrugen und deßhalb gleichfalls von den Henkern ergriffen wurden. – Am 5. Febr. 1597 wurden diese christlichen Glaubenshelden, 23 an der Zahl, und mit ihnen drei Jesuiten, nach langer Schaustellung endlich nach Nangasaki gebracht, wo vom Kaiser ihre Hinrichtung anbefohlen war. Auf einer Höhe außerhalb der Stadt am Meeresufer neben dem unlängst vollendeten Franciscanerkloster zum hl. Lazarus lagen die hohen Kreuze bereit, an welchen sie sterben sollten. Jedes der Kreuze bestand aus vier Holzstücken; der Stamm trug nämlich einen Querbalken, an welchem die Arme, und einen kürzern, an welchem die Füße sollten befestigt werden; zwischen beiden befand sich ein Stück Holz, worauf der Körper sich stützen konnte. Zuerst wurden die Märtyrer mit ausgespannten Armen auf das Kreuz gelegt, und an Hals, Armen und Beinen mittelst eiserner Ringe und Stricke befestigt, und so das Kreuz erhoben und mit dem untern Theile in die Erde gesenkt; dann wurden die Leiber kreuzweise, nämlich vom untern Theile der Seite an bis durch die Schultern mit zwei Lanzen durchstochen. Ehe aber diese Kreuzigung statt fand, knieten alle heiligen Märtyrer auf dem Richtplatze vor ihrem heldenmüthigen Führer Petrus Baptista nieder und begehrten dessen Segen, welchen er ihnen auch väterlich ertheilte, und sie zur Standhaftigkeit im Kampfe ermahnte. Er war der Letzte, der die Marter ausstand, um seine Untergebenen desto mehr zu ermuthigen.

Die 23 Martyrer, welche dem Orden der Franciscaner angehörten, waren Folgende:

1. Der hl. P. Petrus Baptista, ein Spanier, etwa 50 Jahre alt, der Commissarius der Franciscaner-Familien in Japan und Gesandter des Königs von Spanien beim Kaiser Taycosama. Am Kreuze wurde er verzückt, und kam erst zu sich, als er mit der zweiten Lanze durchstochen wurde; er verschied mit den Worten: »Herr, in deine Hände empfehle ich meinen Geist.«

2. Der hl. P. Martinus2 von Christi Himmelfahrt, Lector der hl. Schrift, geboren zu Vergara in Guispuscoa von adeligen Eltern, etwa 30 Jahre alt, aber sehr gewandt in der japanesischen Sprache, in der er noch vom Kreuze herab zum Volke predigte, bis er auf den zweiten Lanzenstich starb, indem er sprach: »Ehre sei Gott dem Vater, dem Sohne und dem hl. Geiste.«

3. Der hl. P. Franciscus2 Blanco aus Monterey in Gallicien, ein geistreicher Prediger, der sterbend ausrief: »Herr! in deine Hände empfehle ich meinen Geist.«

4. Der hl. P. Philippus2 a Jesu oder de las Casas, welcher in Mexico von spanischen Eltern geboren, in China zur Kaufmannschaft erzogen, und zu Manila in den seraphischen Orden aufgenommen, ein Akolythe, setzt ungefähr 23 Jahre alt war.30 Unter beständiger Anrufung des süßesten Namens Jesu hauchte er seine Seele aus.

5. Der hl. Fr. Gonzalez (Gonsalvus3) Garcias, ein Laienbruder, der beständige Gefährte und Dollmetsch des hl. Petrus Baptista, ein geborener Indier von portugiesischen Eltern. Auf dem Kreuze redete er sehr eindringlich zum Volke vom christlichen Glauben und schloß mit den Worten des rechten Schächers: »Herr gedenke meiner in deinem Reiche.«

6. Der hl. Franciscus5 vom hl. Michael, ebenfalls ein Laienbruder und geborener Spanier, der durch sein heil. Leben und seine Wundergabe viele Heiden bekehrt hatte, und unter Anrufung des Namens Jesu starb, war etwa 54 Jahre alt.

7. Der hl. Cosmus Tachegia aus dem Königreich Oari, kurz vorher getauft und Dollmetsch.

8. Der hl. Michael1 Cozachi, aus Ize, ebenfalls ein Tertiarier.

9. Der hl. Paulus15 Ibarchi, aus Oari, Tertiarier und Verkünder des Glaubens Christi.

10. Der hl. Leo3 aus Korea, von vornehmen Eltern geboren, seit sieben oder acht Jahren Christ, Bruder des hl. Paulus, Tertiarier und Verkünder des christlichen Glaubens.

11. Der hl. Ludovicus1 Ibarchi aus Ogri, ein erst 12jähriger Knabe, der den Vätern als Ministrant diente, und erst seit einigen Monaten getauft war.

12. Der hl. Antonius4, ein 13jähriger Tertiarier und Meßdiener aus Nangasaki, der weder die Thränen seiner anwesenden Mutter, noch die glänzenden Versprechungen des heidnischen Richters beachtete. Zu dem Richter sprach er: »Ich bin nicht so thöricht, daß ich das ewige Leben für das zeitliche vertausche; mit den Vätern, mit welchen ich lebte, will ich auch sterben.« Der Mutter gab er den Yneimon (ein japanesisches Kleidungsstück) und sagte: »Das diene zu deinem Troste; im Himmel werde ich Gott für dich bitten. Weine nicht um mich!« Er, wie die zwei andern Ministranten, Ludwig und Thomas liefen, auf dem Richtplatz angekommen, freudig den zubereiteten Kreuzen entgegen und fragten die Henker, wo ihre Kreuze seien. An diese festgebunden, sangen sie mit lauter Stimme den Psalm: »Lobet, ihr Knaben! den Herrn!«

13. Der hl. Mathias2, ein Tertiarier aus Meaco, seit kurzem Christ, aber nicht Hausgenosse der Franciscaner. Als nämlich der Beamte des Königs ins Kloster kam, um die Bewohner desselben gefangen zu nehmen, fehlte einer, dessen Name auf der Liste stand, Namens Mathias. Wo ist Mathias? fragten die Schergen. Ein in der Nähe wohnender Christ, der davon hörte, eilte sogleich herzu und sprach: »Ich bin Mathias, wohl nicht der, den ihr suchet, aber doch Christ und Freund dieser Väter.«

14. Der hl. Bonaventura2, auch Ventura genannt; in seiner Jugend getauft, hatte er sich nach dem Tode seiner Eltern zu den Bonzen, von diesen aber später zu den Franciscanern begeben, und ihnen als Katechet Dienste geleistet.

15. Der hl. Thomas Cozacki (Cosaqui), ein Sohn des obigen hl. Michael Cozachi, war Meßdiener, bei seiner Marter erst 13, nach Andern 15 Jahre alt. Als ihm der Henker ein Stück vom Ohr abschnitt, sagte er zu ihm: »schneide nur tiefer ein und sättige dich mit Christenblut.« Er war wie die hhl. Ludovicus und Antonius vom heil. Petrus Baptista erzogen.

16. Der hl. Joachimus1 Saccackibara (auch Johannes Saquier genannt), 40 Jahre alt, war Tertiarier und Krankenwärter.

17. Der hl. Franciscus4, ein Japanese aus Meaco, 46 Jahre alt, war Arzt und Schriftsteller, und wird auch Prediger genannt.

18. Der hl. Thomas Danchi, auch Xico, genannt, aus Meacum, schon seit langem Christ, der den Vätern als Dollmetscher und Katechet diente.

19. Der hl. Johannes18 Chimoia, auch Quizaga genannt, ein Japanese aus Meaco.

20. Der hl. Gabriel3 war aus Duisto im Reiche Ize und 19 Jahre alt.

21. Der hl. Paulus16 Suzuchi, ein Japanese aus Oari, war Dollmetsch der Väter, und Verfasser mehrerer Schriften zur Ver-, breitung des Glaubens.

22. Der hl. Cajus5 Franciscus3 war ein Soldat und erst acht Monate zuvor getauft worden. In der Taufe hatte er den Namen Cajus, bei der Firmung den Namen Franciscus erhalten. Als die Väter ins Gesängniß gesetzt wurden, gab er sich selbst als Christen an, und ließ sich selbst durch Schläge nicht vom Gefängnisse der Martyrer wegtreiben, bis man ihn selbst gefangen nahm und mit den Vätern kreuzigte.

23. Der hl. Petrus21 Suckegirus, ein Japanese, war Tertiarius, Kloster- und Kirchendiener.

Die drei Jesuiten, welche zugleich mit diesen Franciscanern zu Nangasaki gekreuzigt wurden, waren der hl. Paulus14 Micki, ein Sohn des berühmten japanesischen Helden Fandaidon, der hl. Johannes17 v. Goto, ein geborener Japanese und eifriger Katechet, und der heilige Jakobus5 Kisai, ebenfalls ein Katechet und Diener. Die sechs Missionäre aus dem Franciscaner-Orden waren in der Mitte; zu ihrer Rechten waren zehn Japanesen; zu ihrer Linken starben die eben genannten drei Martyrer aus der Gesellschaft Jesu und sieben andere aus Japan. Kaum, hatten sie ihr Opfer vollendet, als die anwesenden Christen die Reihen der Soldaten, durchbrachen und sich, trotzend allen Schlägen und Stößen, auf die Richtstätte warfen, um das Blut der hhl. Martyrer aufzufangen, oder sonst eine Reliquie zu erbeuten. Nach dem Tode dieser hhl. Blutzeugen erfolgten verschiedene Wunder. Die heiligen Leiber blieben gegen 24 Tage schön und wohlgestaltet, ohne übeln Geruch, und wurden nicht, im mindesten von Raben oder Raubthieren verletzt. Aus dem Leibe des hl. Petrus Baptista soll am 62. Tage nach seinem Tode noch Blut geflossen sein. Die Leiber der Franciscaner wurden nach Manila gebracht; die der Jesuiten aber blieben zu Meaco. Schon unter Papst Paul V. (vom J. 1605–1621) wurde ihre Heiligsprechung eingeleitet; Papst Urban VIII. erlaubte im Jahr 1627 dem Orden der Franciscaner, in der Diöcese Manila das Officium und die Messen von diesen hhl. Martyrern zu feiern; ihre wirkliche Canonisation erfolgte durch Pius IX. am 8. Juni 1862.



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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