Pippinus, B.

Pippinus, B.

B. Pippinus (Pipinus), Dux. Conf. (21. Febr.). Dieser berühmte Majordomus von Austrasien, der Sohn Karlmanns, von seiner Herrschaft in Hasbanien (Haspengow) von Landen zugenannt, mit bedeutenden Gaben der Natur u. der Gnade ausgerüstet, war der größte Staatsmann seiner Zeit, und blühte unter den Königen Chlotar II. (v. J. 584–628) u. Dagobert I. (v. I. 628–638). Er führt in den Chroniken auch den Titel erster Herzog von Brabant und besaß so zu sagen königliche Gewalt. Er führte die Verwaltung mit Klugheit, Umsicht und Gerechtigkeit. Ein treuer Diener seines Königs war er zugleich voll Liebe und Freundlichkeit gegen das Volk. Beide hatten in ihm den gerechtesten Vertreter ihrer Angelegenheiten. Weil er Gott fürchtete, welcher der König der Könige ist, gab er nicht bloß dem Könige, was des Königs, sondern auch dem Volke, was des Volkes war. Zu Rathgebern wählte er sich die Bischöfe Arnulph3 von Metz und Cunibert1 (12. Nov.) von Cöln, welche nicht bloß Staatsmänner ersten Ranges, sondern auch Heilige waren. Ein durchaus unabhängiger Charakter suchte er keines Menschen Gunst, und fürchtete Niemanden als Gott. Den Lastern und Erpressungen des Königs Dagobert I., der sich in Anderer Gebete empfahl, während er selbst dem Teufel diente, setzte er besonnenen und starken Widerstand entgegen und vereitelte durch seine Wachsamkeit dessen vielfältige Nachstellungen gegen ihn. Aerger aber drückte ihn der Verdacht, der sich im Volke gegen ihn verbreitete, als begünstige er die Ausschweifungen des Monarchen, während er nur geschehen ließ, was er nicht hindern konnte, ja selbst den König, wie es scheint, gegen sich aufbrachte. Er erlangte aber später wieder seine Gunst in der Art, daß er ihn seinem Sohn Sigebert, dem er Austrasien als Königreich überließ, obwohl er noch nicht drei Jahre alt war, mit vollstem Vertrauen als Regenten und Vormünder bestellte. Die christlichen Sendboten, welche um jene Zeit die frohe Botschaft des Heiles über den Kanal brachten, fanden bei ihm und seiner Familie die günstigste Aufnahme und kräftigste Beihilfe. Er schützte die christlichen Gemeinden des Nordens gegen die kriegerischen Ueberfälle der Slaven, wirkte kräftig mit zur Verbreitung des Christenthums und beförderte nur tugendhafte und gelehrte Männer auf die bischöflichen Stühle. Seine heilige Gemahlin Itta3 (Iduberga) gebar ihm einen Sohn, Grimoald, den Erben seiner Würde, und zwei Töchter, die hhl. Gertrudis (17. März) und Beggha (17. Dec.), die Mutter des noch berühmteren Majordomus Pipin von Heristall. In den letzten Jahren seines Lebens scheint er von allen öffentlichen Geschäften sich zurückgezogen zu haben. Er starb im J. 647. nach Einigen schon i. J. 639, und wurde zu Landen bestattet, von da aber nach Nivelle übertragen. Seine Verehrung ist unvordenklich, und durch die belgischen Martyrologien, und durch die Litaneien, in welchen er als hl. Fürbitter angerufen wird, hinreichend bezeugt. Ebenso genießen seine Reliquien, obwohl er nicht förmlich heilig gesprochen ist, unvordenkliche Verehrung. (III. 250–261.)



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