Stephanus Zentrigen (150)

Stephanus Zentrigen (150)

150Stephanus Zentrigen, ein Priester der Gesellschaft Jesu, war zu Raron in der Schweiz (Wallis) im J. 1586 geboren, weihte sich den Studien und trat in den geistlichen Stand. Das Domcapitel von Sitten wählte ihn im J. 1607 zu seinem Titularmitgliede. In den Jahren 1613–1620 war er Pfarrer zu Raron; dann übernahm er die Stadtpfarrei Sitten und zwar zur Zeit einer pestartigen Krankheit, bei welcher er seine unerschöpfliche Liebe zu den Kranken bewies. Im Jahre 1624 trat er voll Eifer für die Ehre Gottes zu Landsberg in das Noviciat des Jesuitenordens. Im J. 1630 finden wir ihn in Trient, in einem Spitale für Pestkranke, dessen Besorgung die Jesuiten übernommen hatten. Der eifrige Diener Gottes übernahm freiwillig mit außerordentlichem Muthe die Leitung des Spitals. Er errichtete sogleich nach seinem Eintritt in das Spital einen Altar, auf dem er die heil. Messe las, und von dem aus er Ermahnungs- und Trostreden an die Kranken hielt; er versah ohne Aufschub jeden Neueintretenden mit den heiligen Sacramenten der Kirche, tröstete sie, linderte ihr Elend, stand den Sterbenden bei und trug Sorge für die Beerdigung der Gestorbenen. Schon nach 10tägigem Aufenthalte ward auch er angesteckt, aber das gemeinschaftliche Gebet der Gesunden wie der Kranken erflehte ihm die Genesung. Wie ein Engel des Trostes erschien er wieder segnend und tröstend im Spitale, bis die Seuche aufhörte. Im J. 1538 wurde er bei einer abermaligen Seuche, wo er sich mit dem gleichen Eifer der Pflege der Kranken widmete, zum zweiten Male angesteckt. Als man ihm seine Auflösung ankündigte, stimmte er frohen Muthes das Te Deum an, empfing die hl. Sterbsacramente, und ließ steh das tridentinische Glaubensbekenntniß vorlesen; seine Hand auf das Buch legend, sprach er: »In diesem Glauben will ich sterben.« Er bat alle Anwesenden um Verzeihung, und verschied ganz sanft im Herrn. Allgemein betrauert, wurde er zum Beweise der Verehrung und Dankbarkeit in der Kirche St Maria Maggiore begraben. (Burg II. 234.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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