Eusebius, S. (24)

Eusebius, S. (24)

24S. Eusebius, Ep. (1. Aug. al. 15. 16. Dec.) Dieser hl. Eusebius, ein Sardinier von Geburt, erblickte das Licht der Welt gegen das Ende des dritten Jahrhunderts, und wurde später um das J. 311 zu Rom, wo sich seine Mutter Restituta häuslich niedergelassen hatte, vom Papste Eusebius getauft, von dem er auch wahrscheinlich den Namen erhielt. Fromm erzogen widmete er sich dem geistlichen Stande, wurde unter Papst Sylvester Lector zu Nom, und in der Folge aus unbekannten Gründen nach Vercelli in Piemont berufen, wo er sich durch seinen frommen Wandel unter der Geistlichkeit jener Stadt so auszeichnete, daß er vom Klerus und Volk einstimmig zum Oberhirten erwählt und den 15. Dec. 340 von Papst Julius I. zum Bischof von Vercelli geweiht wurde. Als Bischof war er nach dem hl. Ambrosius der Erste, der im Abendland das bereits im Oriente übliche Klosterleben mit dem priesterlichen Stande verband, mit dem Klerus seiner Etadt in einem Hause beisammen wohnend ein gemeinschaftliches Leben führte, und mit den innern Uebungen der Beschaulichkeit die Seelsorge und das Studium der heil. Wissenschaften vereinigte, weßhalb ihn auch der Orden der regulirten Chorherren zugleich mit Augustinus als seinen Ordensstifter verehrt. Wie uns der hl. Ambrosius bezeugt, gingen aus dieser geistlichen Pflanzschule viele tüchtige und gottesfürchtige Diener der Kirche, erleuchtete und heilige Bischöfe, Bekenner und Martyrer hervor, denen Eusebius in Wort und That ein leuchtendes Beispiel war. Nicht minder wie auf den Klerus, wirkte der Heilige auf das Volk, so daß Vercelli nach einiger Zeit wie umgewandelt schien. Indessen tollte vor Allem auch an seine Tugend der Probierstein der Trübsale und Verfolgungen gesetzt werden. Die Arianer, unter dem Protectorat des Kaisers Constantius, verübten die unerhörtesten Gewaltthaten gegen die treuen Bekenner Jesu. Papst Liberius ordnete daher in der Person des hl. Bischofs Vulebius von Vercelli und Lucifer von Cagliari eine Gesandtschaft an den eben zu Arles in Gallien weilenden Kaiser ab, um die Zusammenberufung eines Concils zu erwirken. Constantius ging in das Begehren ein, und so wurde denn im J. 355 die Synode von Mailand gehalten, auf welcher aber die arianischen Bischöfe, unterstützt von dem in Mailand gegenwärtigen Kaiser, die Oberhand behielten, und die katholischen Bischöfe, welche das Verdammungsurtheil des hl. Athanasius zu unterschreiben sich weigerten, abgesetzt und verbannt wurden. Welches Ansehen der hl. Eusebius auf dieser Synode genossen haben mag, geht daraus hervor, daß nach ihrem Schlusse Constantius in einem eigenen Briefe sich Mühe gab, ihn für die arianische Partei zu gewinnen. Da dieses nicht gelang, wurde der hl. Bischof nach Scythopolis in Palästina in die Verbannung geschickt, wo er unter dem arianischen Bischof Patrophitus, einem Manne von eisernem Herzen, stand. Anfänglich durfte er in einem Privathause wohnen und den hl. Epiphanius und andere fromme Christen, so wie die Abgeordneten von Vercelli empfangen; allein bald mußte er in den Kerker wandern und dort die unmenschlichsten Qualen erdulden. Von Scythopolis wurde er nach Kappadocien und von da nach Oberägypten gebracht, wo er bis zum Tode des Constantius blieb. Im J. 361 bestieg Julian der Apostat den Thron, und erlaubte allen verwiesenen Bischöfen auf ihre Sitze zurückzukehren. Eusebius verließ nun auch freudig im Herrn den Ort seiner Verbannung, begab sich zuerst nach Alexandria, um sich mit dem hl. Athanasius über die Wiederherstellung des kirchlichen Friedens zu berathen und wohnte mit ihm dem Concilium von Alexandria im J. 362 bei, eilte dann nach Antiochia und in andere Städte des Orients, um die Wankenden im Glauben zu stärken, und die Verirrten auf den rechten Weg zurückzuführen. Endlich kehrte er über Illyrien im J. 363 in seine Diöcese zurück, verband sich mit dem hl. Hilarius von Poitiers zur unausgesetzten Bekämpfung des Arianismus, und begab sich im folgenden Jahre selbst nach Mailand, um persönlich gegen den dortigen Bischof Auxentius, einen eifrigen Verfechter der Irrlehre, aufzutreten, erhielt aber kaiserlichen Befehl, alsbald nach Vercelli zurückzukehren, wo er dann im 88sten Jahre seines Lebens am 1. August 371 starb. Einige wollen wissen, er sei von den Arianern gesteinigt worden; allein Ambrosius, Gregorius von Tours und Andere nennen ihn nur einen Bekenner. Das Mart. Rom. gedenkt seiner am 1. August, als seinem Sterbetag, dann auch am 15. Dec., als seinem Ordinationstag, und am 16. Dec., welches letztere Benedict XIII. befahl, wahrscheinlich weil sein Fest am 15. Dec., als der Octava Conceptionis B. M. V., nicht gefeiert werden kann. Deßwegen findet sich denn auch sein Fest im röm. Brevier am 16. Dec. und zwar sub ritu semid. Er heißt dort »Martyrer«, weil er viel für den Glauben gelitten, wenn er auch sein Blut nicht dafür vergossen hat. Der hl. Eusebius ist auch Schriftsteller, und ist noch Manches von ihm vorhanden; er behauptet also schon deßhalb in der Kirchengeschichte des 4. Jahrhunderts eine nicht unbedeutende Stelle. Man hat noch die handschriftlichen Acten des heil. Oberhirten unter dem Titel: Passio S. Eusebii Vercellensis. (But. XVIII. 318.)



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