Humbelina, S.

Humbelina, S.

S. Humbelina (Humberga, Humberta;. Vid. et Abbat. (12. Febr. al. 21. 22. Aug.) Die hl. Humbelina, auch Humberga68 und Humberta, frz. Hombeline genannt, war die Schwester des hl. Bernardus von Clairvaux und wurde im J. 1092 geboren. Nachdem dieser mit seinen Brüdern ins Kloster getreten war, erbte sie nach Migne ihre Güter und verheirathete sich mit einem angesehenen Manne, welcher mit der Herzogin von Lothringen verwandt war. Im J. 1122 besuchte sie ihre Brüder in Clairvaux. Da sie aber ein sehr weltliches Leben führte und auch mit großem Pompe beim Kloster ankam, weigerte sich der hl. Bernardus, seine Schwester zu sehen. Dieses schmerzte sie so sehr, daß sie ihn unter Thränen bitten ließ, er möchte doch kommen, sie wolle ja Alles thun, was er von ihr verlange. Nun kam er mit seinen Brüdern, machte ihr Vorstellungen über die Eitelkeiten der Welt, namentlich über ihre Kleiderpracht etc., und rieth ihr, ein demüthiges, bußfertiges Leben nach dem Muster ihrer Mutter Aletha2 zu führen. Sie folgte wirklich seinem Rathe, kleidete sich von nun an ganz einfach, lebte auch sonst sehr bußfertig und trat endlich nach zwei Jahren (im J. 1124) mit Erlaubniß ihres Ehegemahls (Aug. IV. 266) in ein in der Diöcese Langres gelegenes Benedictinerinnen-Kloster, welches bei Migne den Namen Billette hat, nach Andern aber Juilly (Juliacum)69 heißt und bei Molesmes liegt. Dort legte sie ihre Gelübde ab, wurde in der Folge Priorin, nach Lechner sogar Abtissin, und leuchtete stets als Muster der Unschuld und strengster Entsagung, so daß sie ihrem heil. Bruder Bernardus, der sie auf dem Wege der Vollkommenheit leitete, große Freude machte. Mit dem Gefühle heiliger Freude und demüthigen Gottvertrauens sah sie ihrem Tode entgegen, der am 21. Aug. erfolgte – nach Einigen (Migne, Butler etc.) im J. 1141, nach den Bollandisten aber (Jun. IV. 614) vor dem J. 1136, weil, wie sie später (Aug. IV. 174) bemerken, der am 23. Juni 1136 gestorbene hl. Petrus von Molesmes als Beichtvater von Juilly zugleich mit dem hl. Bernardus und andern frommen Mönchen bei ihrem Tode gegenwärtig war. Obwohl sie nie dem Cistercienser-Orden angehörte, wird sie doch von diesem, weil die Schwester des hl. Bernardus, als Patronin geehrt. Hie und da wird sie auch als Stifterin der Cistercienserinnen angesehen; doch ist es nach W. W. (II. 553) sehr wahrscheinlich, daß das Kloster Tart in der Diöcese Langres, welches das erste Cistercienserinnen-Kloster war, von dem hl. Stephanus, dem dritten Abte von Citeaux, im J. 1120 gegründet worden sei. Bei Lechner heißt sie »gottselig«, bei Migne »selig«, bei Saussayus, Menardus, Butler (XI. 323) und Andern aber »heilig«; ebenso auch bei den Bollandisten, wo sie zwar am 21. und 22. August (IV. 398. 489) unter den »Uebergangenen« steht, wo aber dann im Anhange (Aug. VI. 832) als Nachtrag ein Decret der S. Rit. Congreg. vom 1. Sept. 1703 folgt, durch welches dem ganzen Cistercienser-Orden gestattet wird, das Fest »der hl. Wittwe Humbelina« sub ritu dupl. mit einem eigenen Officium zu feiern und zwar am 12. Febr., an welchem Tage ihr Fest auch im Martyrologium der Cistercienser steht. Nach Migne's Dict. iconogr. (282) findet man sie lesend oder betrachtend dargestellt; auf dem Buche liegt eine Krone; vor ihr ist ein Kreuz und ein Todtenkopf. Vgl. S. Bernardus1 (Bd. I. S. 456). †



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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