Mamertinus, SS.

Mamertinus, SS.

SS. Mamertinus et Marianus, Mon. Conf. (29. al 20. April, 30. und 31. März). Der hl. Mamertinus lebte um die Mitte des fünften Jahrh. Nach der Legende verlebte er seine früheste Jugend in den Finsternissen des Heidenthums. Da traf es sich, daß er durch göttliche Fügung ein Auge verlor und an einer Hand erlahmte. Umsonst suchte er in seiner Noth bei den Göttern Hilfe zu erlangen. Als er aber zum hl. Germanus25 von Auxerre kam, und von ihm die hl. Taufe empfing, bekam er zugleich mit der Gesundheit seiner Seele auch die des Leibes. Er blieb als sein Jünger bei ihm, wurde Mönch (im Kloster des hl. Marianus, welches noch vor dem J. 439 vom hl. Germanus25 gestiftet worden war) und nach der Erhebung des hl. Alodius (s.d.) auf den bischöfl. Stuhl, also im J. 448, Abt. Als solcher erbaute er seine Untergebenen durch das Beispiel heldenmüthiger Frömmigkeit und Abtödtung. Am Palmsonntag des J. 466 oder 477 erkrankte er und starb am darauffolgenden Charfreitag. Sein Leib ruht in der Cathedrale von Auxerre. Um dieselbe Zeit lebte in demselben Kloster ein anderer Mönch, Namens Marianus Von ihm erhielt es später den Namen. (Er heißt auch Martinus, Marcianus u. Merianus.) Er hatte sich aus der Gegend von Bourges vor den Gothen hieher geflüchtet. Im Kloster machte er solche Fortschritte, daß er auch ergrauten Mönchen als Beispiel voranleuchtete. Dennoch machte ihn der Abt Mamertinus zum Viehhirten und versetzte ihn nach Meziclis, was heutzutage Merille heißt, wo er (nach Mg.) in der Pfarrkirche als Patron verehrt wird. (Also nicht Merry, wie die Boll. vermuthet hatten.) Der demüthige Mann stand dort der Heerde mit gutem Erfolg vor, denn Gott segnete sie um ihres Hirten willen. Auch die unvernünftigen Geschöpfe, die Vögel des Waldes und das Wild, erkannten in ihm den Diener Gottes, der sich ihrer annahm und sie beschützte. Einst flüchtete sich zu ihm, Schutz suchend, ein von Hunden verfolgtes Wildschwein; er ließ es unbeschädigt laufen. Räubern, die ihn ausgeplündert hatten, gab er auch ein von ihnen nicht gefundenes, in seinen Mantel eingewickeltes Geldstück, wusch ihnen, als sie den Rückweg nicht mehr fanden, die Füße, behielt sie über Nacht und bekehrte durch diese Milde einen Räuber. Alle Sonntage ging er nach Fontenay (Fontanetum), wo später (im J. 1219) sich ein Cistercienser-Kloster erhob, in den Gottesdienst. Hier starb er auch am Osterfeste des J. 462 oder 473. Als seine Leiche nach Auxerre gebracht wurde, konnte man sie nicht eher vom Platz bewegen, bis man einem zum Tode Verurtheilten, der dem Zuge begegnet war, die Freiheit schenkte38. Ob er Priester gewesen sei, wie Einige (auch Mg.) sagen, ist zweifelhaft. (II. 758–759).



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